Mariëtte Aerts    
 Zwischenwelten
                                                                           
		
         
	    
        
          
         
			
			   
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          »Zwischenwelten« von Mariëtte Aerts 
         
       
        
        
        
          
                    
          
 
	
	
        Tio wollte nur seiner neuen Freundin Ayse die Zaubertricks des Wanderzirkus zeigen, bei dem sein Vater arbeitet, da passiert etwas völlig Unerwartetes : Die Jugendlichen geraten durch die schwarze Kiste in eine unbekannte Welt, die zunächst völlig menschenleer scheint. Hat sie Babatunga, der Alte aus dem Zirkus, dorthin versetzt, um eine Aufgabe zu lösen? Zunächst einmal begeben sich die Jugendlichen in einen  Supermarkt und tun sich an den unbekannten Speisen gütlich. Bald finden sie auf ihrer Erkundungsreise heraus, dass sie über eine Treppe eine Art Parallelwelt betreten können, die von einer fremden Menschenkultur bevölkert ist. Die sogenannten Salzländer sind ein freundliches Volk, das mit den Runji in einen Krieg geriet, nachdem diese sich im Hafen niedergelassen haben. Die Jugendlichen bereisen diese Welt mehrmals und finden sich jedes Mal in die Zukunft versetzt, in unterschiedliche „Levels“. Die Salzländer unterliegen dem Seevolk und versinken immer mehr in Armut, während die Runji sich mehr und mehr von ihrer ursprünglichen Lebensweise entfernen. Doch können zwei Kinder etwas an diesem traurigen Verlauf ändern?Meinung Erkundungen einer fremden Welt durch zwei freche Jugendliche von 12 und 13 Jahren . Wir springen mehrmals mit ihnen in die Zukunft, dabei bleiben allerdings die Figuren, die diese Welt bevölkern, immer gleich alt, und erinnern sich nicht an die beiden. Dies ist ein etwas gewöhnungsbedürftiges Szenario mit Vor- und Nachteilen. Sicher kann der Leser auf diese Art immer wieder die selben Figuren treffen und der Autor braucht keinen riesigen Figurenkatalog, aber es scheint kontraintuitiv, dass die Figuren immer dieselben bleiben. Besonders da die Autorin Parallelen zu unserer Welt gezogen hat, schwächt sie ihre eigene Argumentation, wenn immer die gleiche unsympathische Herrscherin an der Macht bleibt, statt von ihrer gütigeren Tochter abgelöst zu werden. Dies ist mein Hauptkritikpunkt an dem Buch.Vergleich mit Computerspielen . Dass zukünftige Zustände einer Welt als unterschiedliche Levels bezeichnet werden, ist irritierend. Die Welt hat nur wenig mit einem Computerspiel zu tun, und die Lösung am Ende war relativ einfach. Denkt man an ein RPG-Abenteuer, liegt man völlig falsch – das merkt man aber erst nach einiger Zeit. Die Autorin entwirft schon eher eine Art Simulation, welche die Helden zu einem großen Teil nur erkunden. Tios und Ayses Handlungen sind relativ limitiert: Sie reisen mehrmals von der menschenleeren in die bevölkerte Stadt (um sich mit Geld und Vorräten einzudecken), oder zwischen der Hafenstadt und dem Rinji-Volk hin und her, treffen vereinzelt auf zwei andere „Spieler“ und müssen sich gegenseitig befreien. Leider hatte ich also ganz andere Erwartungen an das Buch und musste zwangsläufig enttäuscht werden. Fazit