Kenson, Stephen Shadowrun 42
Ragnarock
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»Ragnarock« (Shadowrun 42) von Kenson, Stephen
Talon und sein Team ("sein" Geist Aracos, die Riggerin Valkyrie, der Troll Boom, die Deckerin Trouble und der Ork Hammer) werden vom deutschen Brackhaus, welcher für den Mega-Konzern Saeder-Krupp arbeitet, beauftragt, den Wissenschaftler Goronay mitsamt einem historischen Artefakt einzufangen, das er bei Ausgrabungen in der Ukraine, die Saeder-Krupp finanziert hat, gefunden hat. Goronay hat einen seiner Studenten den Schädel eingeschlagen und ist anschließend mit dem Artefakt untergetaucht. Der Auftrag führt Talon nach Deutschland wo er feststellen muss, dass auch noch andere Organisationen an dem Wissenschaftler, und vor allem an dem Artefakt interessiert sind. Talon und seinem Team gelingt es sowohl den Wissenschaftler als auch das Artefakt im Rhein-Ruhr Megaplex sicherzustellen, nur kommt es dann bei der Übergabe an den Großdrachen Lofwyr zur Katastrophe, als das Artefakt aktiviert wird und dieses Lofwyr angreift, welcher in ein tiefes Coma fällt. Talon gelingt mit Boom gerade noch die Flucht aus der SK-Arcologie. Als Talon und Boom wieder mit dem Rest des Teams zusammen sind, beschließen Sie, sich auf die Suche nach den Schuldigen zu machen. Dabei stoßen sie mit dem elfischen Paladin Speren Silverblade aus Tir Taingire zusammen, welcher ebenfalls auf der Suche nach Goronay und dem Artefakt ist. Dabei kommt heraus, dass der Elf bereits über alles Bescheid weiß, da er sie schon die ganze Zeit beobachtet. Talon und der Elf verbünden sich bei der Suche nach den Schuldigen und die Spur führt sie zu Lofwyrs Bruder Alamais, einen Großdrachen, der den Mord an seinem eigenen Bruder geplant hatte. Überrascht von dieser Erkenntnis werden Talon, Speren und Boom, trotz heftigster Gegenwehr, vom Drachen gefangen und in einem Zug mitsamt einer Atombombe nach Berlin verfrachtet. Den dreien gelingt aber die Flucht mittels Helikopter in dem der Rest des Teams ihnen gefolgt ist. In Berlin angekommen suchen Talon und Speren eine Spur zu den Helfern von Alamais, indem sie der Aura ihrer magischen Waffen folgen, die ihnen bei der Gefangennahme durch Lofwyrs Bruder abgenommen worden sind. Die Helfer von Alamais stellen sich als eine Neo-Nazi-Gruppierung namens HUMANIS heraus (eine von vielen in dieser Geschichte) welche sich in einer Anlage mit dem treffenden Namen Wolfsschanze einquartiert haben. Talon, sein Team und Speren stürmen die Anlage, besiegen die HUMANIS-Leute und holen sich ihre magischen Waffen zurück. Außerdem dringt Talon in das Gehirn des Anführers ein und besorgt sich dort Informationen, die dieser freiwillig nie hergegeben hätte. Anhand der Informationen und ein wenig Logik kommt Talon zu dem Schluss, dass Alamais die Atombombe bei einem Benefizkonzert in Berlin, dem „RAGNAROCK“ zünden will.
Also bleibt Talon und seinem Team nichts anderes übrig als sich eben zu dem Veranstaltungsort zu begeben, wo es zum großen Endkampf zwischen Alamais und Lofwyr kommt, dessen Astralgestalt sich im Körper von Talon seit dem Attentat versteckt hat. Alamais unterliegt Lofwyr, und die Zündung der Atombombe kann verhindert werden. Als Dank bekommt Talon von Lofwyr eine Kette geschenkt in dem ein Teil des Artefakts eingearbeitet wurde. Außerdem bekommt Talon noch eine Prämie um den Schaden und die Verluste an der Ausrüstung von ihm und seinem Team zu ersetzen.
Wie lautet eine alte Runnerweisheit :“Lass ab vom Drachen“.
Dem Autor Stephen Kenson ist ein spannendes und flüssig erzähltes Buch gelungen, wie man es von ihm eigentlich schon aus Battletech und Shadowrun gewohnt ist. Aber das war’s eigentlich auch schon wieder. Wieder einmal ist eine Geschichte die in Deutschland spielt mit Neo-Nazis und Rassismus verhaftet. Wie als wenn es keine anderen Gegner geben würde und es diese Auswüchse nur im deutschsprachigen Raum gibt. Des weiteren haben die handelnden Personen eigentlich nicht besonders viel Tiefe. Einzig der Troll Boom, der absolut nicht zum klassischen Bild des dummen, hauptsächlich von Instinkten und Bosheit getriebenen Troll passen will. Im Gegenteil, Boom ist eigentlich ein Freund und Partner wie man ihn sich nur wünschen kann. Er ist immer da wenn man ihn braucht und scheut sich auch nicht, sich einmal vor einen zu stellen wenn der Angriff von vorne kommt. Und irgend eine Waffe findet sich immer bei ihm. Außerdem dürfte er auch der einzige in dem Team sein, der eigentlich geradlinig denken kann. Dies macht ihn meiner Meinung nach zum einzig wirklichen Sympathieträger in dieser Geschichte. Die Handlung der Geschichte ist komprimiert. Keine einzige der Handlungen ist wirklich genau ausgeführt. Es wird alles nur oberflächlich beschrieben. Mir kommt es fast vor, als wenn die Lektoren das Buch zusammengekürzt haben bis nur mehr die Rahmenhandlung übriggeblieben ist, damit die auf 260 Seiten passt. Wäre nicht das erste Mal beim ROC-Verlag, dass die Bücher ganz einfach kürzen, um eine größere Gewinnspanne einzufahren. Und teilweise ist die Übersetzung dermaßen schlecht, dass einzelne Sätze in einer komplett unzusammenhängenden Weise herumstehen, bzw. unvollständig sind.
Diesmal habe ich nicht lange gebraucht, um das Buch zu bewerten. Aufgrund oben genannter Kritik bekommt das Buch von mir gerade mal 5 Punkte.