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Salvatore, R. A.

Die vergessenen Welten 12
Schattenzeit

  • Autor:Salvatore, R. A.
  • Titel: Schattenzeit
  • Serie:Die vergessenen Welten 12
  • Genre:Fantasy
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Goldmann
  • Datum:00 -
  • Preis:17.90 DM

 
»Schattenzeit« (Die vergessenen Welten 12) von Salvatore, R. A.


Besprochen von:
 
Andreas Marchhart
Deine Wertung:
(4)

 
 
Der tot geglaubte Wulfgar hat sechs Jahre der Folter und der Pein durch den Dämon Errtu überlebt und er schaffte es zu fliehen. Seine physischen Wunden sind alle verheilt, aber seine Psyche ist schwer angeschlagen. So kam es, dass Wulfgar nicht zu seinen Freunden zurückkehrte sondern sich nach Luskan wandte, wo er sich als Rausschmeisser im Lokal Entermesser seinen Lebensunterhalt verdingte. Gezeichnet durch die Grausamkeiten sucht er Zuflucht im Alkohol und verletzt auch immer mehr jene, die ihm Zuflucht gewährten und zu ihm hielten als sie ihn aus der Gosse auflasen. Der Wirt Arumn und sein Schankmächen Delly, die sich in Wulfgar verliebte und für Arumn wie eine Tochter ist, werden von Wulfar immer wieder vor den Kopf gestossen, sodass Arumn schließlich keinen anderen Ausweg sieht, als Wulfgar zu entlassen und auf die Straße zu setzen. Durch seine Depressionen verfällt er auch immer mehr in eine Gleichgültigkeit, die ihn schlussendlich dermaßen in Schwierigkeiten bringen, dass er sogar des Mordversuches an einem Bekannten und Weggefährten von einst, Kapitän Deudermont, bezichtigt wird. Wulfgar und sein Freund Morik sollen für die Tat beim Sträflingskarneval von Luskan hingerichtet werden, aber Deudermont gelingt es, den Magistrat umzustimmen, und so werden die beiden aus Luskan verbannt.
Parallel zu dieser Handlung wird die Geschichte des Bauernmädchen Meralda erzählt, die vom Fürsten Feringal geliebt und begehrt wird, die aber nur Augen für den jungen Torfstecher Jaka Sculli hat. Da aber Meraldas Mutter schwer krank ist, und nur der junge Fürst ihr helfen kann, beschließt sie, wie von ihrem Vater gewünscht, dem Drängen des Fürsten nachzugeben. Vorher aber verbringt sie zum Abschied noch eine Nacht mit dem jungen Jaka, was aber nicht ohne Folgen für Meralda blieb, den sie wurde schwanger. Die nun in Bedrängnis geratene suchte verzweifelt einen Ausweg, und fand in als Wulfgar und Morik ihre Kutsche überfielen, als sie gerade auf dem Weg zur Schneiderin war um sich im Auftrag von Feringal ein Hochzeitskleid machen zu lassen. Sie behauptete, von Wulfgar vergewaltigt worden zu sein, und der Fürst ließ die beiden von einem Zauberer jagen. Dem gelang es Wulfgar zu fangen und er wurde in das dreckigste Loch im Kerker eingesperrt. Meraldas Gewissen gab ihr aber keine Ruhe und sie verhalf im zur Flucht. Wulfgar und Morik fanden für die Wintermonate Unterschlupf in einem kleinen Dorf und Wulfgar gelang es, sich vom Alkohol zu lösen. Die ganze Zeit über brütete er, warum denn das Mädchen so gehandelt hatte, und als er die Lösung hatte entschied er, dem Mädchen zu helfen. Er machte sich im Frühjahr wieder auf den Weg zurück zu dem kleinen Fürstentum und gab sich als Vater des Kindes aus, welches Meralda gerade auf die Welt gebracht hatte. Er nahm das Kind mit und kehrt heimlich mit Morik zurück nach Luskan, wo er zu Arumn und Delly geht und diese entschließt sich mit Wulfgar die Stadt zu verlassen und mit ihm zu gehen.

Salvatore ist es gelungen, eine eigenständige Erzählung um Wulfgar aufzubauen, wo der Leser nicht erst vorher alle anderen Geschichten aus der Reihe Forgotten Realms lesen muss, damit er sich in auskennt. Eindrucksvoll schildert Salvatore Wulfgars innere Zerrissenheit und die seelischen Qualen die er durchstehen muss. Auch sein Kampf gegen die Abhängigkeit vom Alkohol ist glaubhaft dargestellt, und auch die Rückschläge die Wulfgar dabei erleidet sind realistisch angeführt. Das die Kampfszenen meisterhaft interpretiert werden, so dass der
Leser den Kämpfen folgen kann, brauche ich wohl nicht mehr zu betonen, denn das ist bei Salvatore ja Standard, und das macht ihm so leicht keiner nach. Nur was mich wirklich gestört hat, ist die Angabe, dass dies eine Fortsetzung um die Geschichte des Schattenelfs sei. Es ist unbestritten, dass Wulfgar zu den Freunden und Kampfgefährten rund um Drizzt do’Urden zählt, aber die Geschichte hat nicht wirklich etwas mit Drizzt zu tun. Er wird ein paar mal in dem Buch erwähnt, und zur Einleitung eines jeden Hauptabschnittes gibt es zwei bis drei Seiten, wo Drizzt so eine Art Vorwort und ein paar Erfahrungen von sich gibt, aber das war es auch schon. Für jeden Fan des Schattenelfs, der sich auf eine Fortsetzung der Abenteuer von Drizzt gefreut hat, ist dies eine herbe Enttäuschung. Denn er wird mit falschen Voraussetzungen zum Kauf des Buches gelockt. Ansonsten habe ich aber keinen Kritikpunkt gefunden, und wenn man sich einmal damit abgefunden hat, dass Drizzt nicht wirklich vorkommt, dann hat man trotzdem großen Lesespaß mit diesem Buch.

Deshalb hat dieses Buch meiner Meinung nach 8 Punkte mehr als verdient.
 


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