Duncan, Dave Die Legende von Longdirk dem Highlander 1
Im Schatten des Khan
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»Im Schatten des Khan« (Die Legende von Longdirk dem Highlander 1) von Duncan, Dave
Die Handlung des Romans spielt in Schottland des 13. Jahrhunderts in einer Parallelwelt. Allerdings hat diese Parallelwelt irgendwo in seiner Vergangenheit einmal eine vollkommen andere Wendung genommen. Denn über die Highlands und über die Clans herrscht der mächtige Khan, der mit seinen wilden Tartarenhorden Europa überrannt und die Könige zu tributpflichtigen Vasallen unterworfen hat. Das einfache Volk der Schotten lebt, wie auch in unserer Realität, verstreut in ärmlichen Dörfern und hat nicht genug Nahrung um satt zu werden. Ebenso ist Schottland von den Engländern besetzt und unterjocht. Das Christentum spielt nur eine untergeordnete Rolle, dafür sind aber Erd-, Elementar- und Schutzgeister, sowie böse Dämonen und Götter vorrangig. In einem dieser armseligen Highland-Dörfer wächst der Junge Toby heran. Er wird von den meisten seiner Mitmenschen verhöhnt und verspottet. Obwohl er riesengroß und unheimlich stark ist, ist er unbeholfen und einsam. Er hält sich mit Handlangerdiensten gerade so über Wasser. Außerdem wissen seine Mitmenschen, dass er von Grund auf ein friedfertiger Mensch ist. Als jedoch ein englischer Besatzungssoldat versucht ein Mädchen zu vergewaltigen tötet er den Engländer und rettet damit das Mädchen. Was ihn aber dazu zwingt, sein kärgliches Dasein aufzugeben und die Flucht zu ergreifen. Seine Ziehmutter gibt Toby einen Edelstein mit auf die Flucht, und trichtert ihm ein, dass er diesen niemals weggeben darf. Auf der Flucht wird Toby von den Engländern ergriffen und in deren Garnison verfrachtet, wo gerade Lady Valda,die Vertraute und Geliebte des englischen Königs Nevil, weilt. In deren Besitz befindest sich ebenfalls ein Edelstein, und in diesem befindet sich der Geist des englischen König. Denn niemand weiß, dass Valda, die eine Hexerin ist, mit dem König einen Dämon beschworen hat. Diese Beschwörung allerdings ging schief und der Dämon hat vom Körper Nevils besitz ergriffen. Valda schaffte es mit knapper Not, Nevils Geist in den Edelstein zu retten und hat die Flucht vor dem Dämon ergriffen. Nun glaubt sie, in Toby den richtigen gefunden zu haben, um des Nevils Geist wieder in einen Menschen transferieren zu können. Als sie den Geistestausch vornehmen will, kommt ihm allerdings eine fremde Macht zu Hilfe und er kann fliehen. Bei der Rückkehr in sein Heimatdorf, finden sich alle Dorfbewohner zusammen und es wird beschlossen, dass Toby in Begleitung von seinem Freund Hamish und des Mädchens Meg, das er vor der Vergewaltigung gerettet hat, wieder fliehen soll. Des weiteren geben die Dorfbewohner Toby ein riesiges Schwert mit auf den Weg. Auf der Flucht bemerkt Toby, dass er nicht nur von Lady Valda verfolgt wird, die mit allen Mitteln versucht ihn zu verhexen, sondern auch vom Hofhexer des Dämonenkönigs. Weiters erkennt er, dass er zeitweise übernatürliche Fähigkeiten hat. So kann er im dunkeln sehen als wäre es Tag, seine Bärenkräfte sind noch stärker als normal und seine Fernsicht am Tag ist nur durch den Horizont begrenzt. Außerdem verliert er des öfteren die Kontrolle über sein Handeln, was sich aber immer zu seinen Gunsten auswirkt. Nach längerer Flucht erreichen die drei Rory, einen loyalen Untertanen des Schottischen Königs, und der König wünscht, dass Toby und seine Gefährten ihm die Treue schwören. Toby bietet sich aber Bedenkzeit aus. Meg indessen heiratet Rory. Lady Valda holt Toby ein und verhext Toby indem sie ihm zwingt einen verhexten Stein um seinen Hals zu hängen, so dass er willenlos zu Lady Valda kommt. Sie erklärt ihm, dass Toby den Geist des Königs beherbergt und befiehlt ihm, dass er seinen eigenen Geist zurückziehen und Nevils Geist die Oberhand über seinen Körper übernehmen lassen soll. Voll in ihren Bann geschlagen versucht er es, aber es misslingt. Darauf hin will sie einen Dämon auf ihn hetzen, doch Hamish der alles beobachtet hat, kommt Toby zu Hilfe und zertrümmert den Stein der um Tobys Hals hängt mit einem Schürhacken. Der darin gefangene Dämon gerät daraufhin außer Kontrolle und frisst Lady Valda auf. Der beschworene Dämon wendet sich gegen Toby und Hamish und den beiden gelingt es, ihn mit einem Dolch zu töten. Daraufhin verwandelt sich der Dolch in ein Dämonenschwert. Die beiden kehren zum schottischen König zurück und Toby weigert sich, diesem die Treue zu schwören, da er glaubt den Geist des englischen Königs in seinem Körper zu haben. Dieser akzeptiert die Abfuhr Tobys und schickt selbigen mit Hamish nach Portugal. Bei der Überfuhr sprechen Toby und Hamish noch einmal über ihre Erlebnisse und da begreift Toby, dass nicht Nevil in seinem Körper steckt, sondern Fillan, der Schutzelf seines Heimatdorfes.
Dave Duncan ist es gelungen eine spannende Geschichte zu erzählen. Er beschreibt die elenden Lebensbedingungen im Schottland dieser Zeit so eindringlich, dass der Leser mit Toby friert und hungert. Er schafft es auch glaubwürdig die Wandlung Tobys zu beschreiben, vom Tollpatsch zu einem jungen Mann der seine Unsicherheit ablegt, seine innere Kraft erkennt und schlussendlich sein Leben in die eigene Hand nimmt. Das alles schafft Duncan ohne das es zu Leerläufen kommt. Eigentlich stand ich dem Roman am Beginn sehr skeptisch gegenüber, da ich im Grunde genommen nicht sehr viel von Fantasy halte, die in unserem Mittelalter spielt, aber die Bearbeitung des Stoffes schafft eine komplett eigenständige Welt ohne große Parallelen, was erklären mag, dass nicht wirklich das Highland-Flair aufkommen mag und vom Stolz und der Unbeugsamkeit der Schotten nicht wirklich viel zu finden ist. Was mich aber nicht weiter stört, da die Handlung eben in einer Parallelwelt angesiedelt ist. Der einzige Wehrmutstropen den ich empfinde ist die Tatsache, dass Duncan diesen auf vier Bände ausgelegten Zyklus leider nie zu Ende geschrieben hat, und es nur drei Bände geben wird.
Aufgrund der oben genannten Gründe, gebe ich dem Buch 8 Punkte. Mit ein wenig mehr Tiefgang wären auch die 10 Punkte möglich gewesen.