Stephen King Bill Hodges 3
Mind Control
Buchlisten
»Mind Control« (Bill Hodges 3) von Stephen King
Seit Jahren schon ist Brady Hartsfield Patient des Kiner Memorial Hospital … seit dem fatalen Schlag von Holly, als sie den Psychopathen und berüchtigten „Mercedes-Killer“ bei seinem geplanten Anschlag auf ein Konzert ausschaltete. Eigentlich sollte er keine Gefahr mehr für seine Umwelt darstellen, da er in einer Art Wachkoma liegt. Doch trotzdem hat Bill Hodges immer noch ein schlechtes Gefühl, wenn er an Brady denkt. Mit Recht? Eines Tages wird Bill von seinem ehemaligen Partner Pete zu einem Tatort gerufen. Martine Stover, eine der Überlebenden des City Center-Massakers, ist Opfer eines Mord-Selbstmordes geworden. Für Pete’s Partnerin ist die Sache eindeutig: Martines Mutter, selbst schon betagter, konnte ihre Tochter nicht mehr pflegen und hat sie erst ermordet und danach Selbstmord begangen. Pete möchte dies nicht wirklich glauben und Bill, unterstützt durch Holly Gibney, findet auch schnell Ungereimtheiten. Als die beiden tiefer graben, stoßen sie auf weitere Todesfälle. Alle haben eins gemeinsam: Alle Toten haben eine irgendwie geartete Verbindung zu Brady Hartsfield, alle waren in Besitz einer ominösen Spielekonsole und an allen Tatorten findet sich ein Zeichen. Aber kann man diese Todesfälle dem Mercedes-Killer zuordnen? Für Bill und Holly eine eigentlich klare Sache, doch natürlich schenkt man ihnen keinen Glauben. Doch was sie in ihren heimlichen Ermittlungen zu Tage bringen, ist für manchen erschreckend.
Lang ersehnt, konnte ich nun endlich den Abschluss der Mr. Mercedes-Trilogie in den Händen halten und beinahe am Stück lesen. Die Freude war groß (und wurde nicht enttäuscht), trotzdem ein wenig getrübt, eben weil es nun von diesen sympathischen Ermittlern künftig nichts mehr zu lesen geben wird.
Im gleichen Stil wie die beiden Vorgänger geschrieben – ruhiger und tiefer als seine Horrorklassiker, aber trotzdem detailreich und spannend und dabei unheimlicher als die die beiden ersten Teile – wird man durch Rückblenden nochmals an das Massaker erinnert und daran, wie Brady in seinen aktuellen Zustand geriet. Anders als bei „Finderlohn“ stehen in diesem Band Bill Hodges und Holly wieder im Zentrum des Geschehens. Schön zu beobachten ist auch deren Entwicklung – sowohl ihre persönliche als auch ihre gemeinsame. So gibt es auch mehrere Handlungsstränge, die trotzdem zum Ende hin perfekt zusammen passen: Zum einen die Privatleben von Holly und Bill, dann Hintergrundinfos zu Brady und zum anderen dann die Todesfälle und Ermittlungen. Auch die Idee – Achtung Spoiler! – mittels elektronischen Medien und Telekinese Morde zu begehen, fand ich ziemlich gut umgesetzt. Man weiß zwar, dass es sich um reine Fiktion handelt, aber irgendwo im Hinterkopf kann man sich manches doch ziemlich gut vorstellen.
Durch die Rückblicke könnte man „Mind Control“ durchaus lesen, ohne die Vorgänger zu kennen. Allerdings würde man dann meiner Meinung nach einiges verpassen. Sowohl, was den Spaß an der Reihe angeht als auch das Kennenlernen der Begebenheiten und der Charaktere.
Fazit:
Das Warten und die Vorfreude haben sich gelohnt. Ich war (mal wieder) begeistert von Kings neuestem Werk. Leider gab es zum Ende hin noch einen Wermutstropfen. Der Schluss war stimmig, aber ein klein wenig anders hätte ich ihn mir doch gewünscht.