Michael Marcus Thurner
Perry Rhodan: Schwarze Saat: Roman (Dunkelwelten)
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»Perry Rhodan: Schwarze Saat: Roman (Dunkelwelten)« von Michael Marcus Thurner
Klappentext:
Über das Volk der Onryonen ist nicht viel bekannt, da sie auf weit verstreuten Dunkelwelten leben, wo sie vor dem Zugriff Fremder geschützt sind. Doch nun wollen die Onryonen des Planeten Jolyona die Beziehungen zur Erde verbessern, und Perry Rhodan übernimmt die Verhandlungen. Auf der Dunkelwelt haben sich noch andere, seltsame Lebensformen entwickelt, die in den Tiefen des Planeten existieren. Es stellt sich heraus, dass es jahrzehntausende alte Verbindungen zur Erde gibt, und Perry Rhodan stößt auf eine Gefahr, die er selbst vor langer Zeit durch eine Zeitreise ausgelöst hat ...
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Das vorliegende Buch ist der erste Band aus der sogenannten Dunkelwelt Trilogie. Für mich war die spannenste Frage die, ob ich nach all den Jahrzehnten wieder problemlos in das, mehr oder weniger akutelle, Perry Rhodan Universam eintauchen konnte. Mit dem vorliegenden Hauptvolk, den Onryonen, greift Michael Marcus Thurner immerhin ein Volk auf, das bereits im Zyklus Das atropische Tribunal eingeführt wurde, also bereits seit Jahren Bestandteil der Serie ist.
Nun, um eines vorweg zu nehmen, Probleme in das Rhodansche Universum einzutauchen hatte ich nicht. Man merkt dem Buch halt sehr an, dass alles, was zu den akutellen und vergangenen Zyklen gehört hat, wohl bewußt außen vorgelassen wurde. Schwarze Saat ist ein Einzelabenteuer und beschäftigt sich ausschließlich mit den Ereignissen, die auf dem Planeten Jolyona vor sich gehen. Kosmische Zusammenhänge finden sich nicht. Würde es nicht die Namen Perry Rhodan und Homer G. Adams geben, hätte das Buch eigentlich keine Verbindung zur Perry Rhodan Serie. Und das ist nicht das Schlechteste.
Schön das mal wieder Homer G. Adams im Vordergrund steht, auch wenn es doch eher eine Nebenrolle geworden ist. Nach dem Buch von Andreas Eschbach Perry Rhodan – Das größte Abenteuer meine zweite neuere Begegnung mit dem wohl unbekanntesten aller Zellaktivatorträger (oder besser aller gechipten Unsterblichen). Die Hauptrolle liegt natürlich wieder einmal bei Perry Rhodan selber, was ich persönlich sehr schade finde, da man gerade in den Taschenbüchern auch einmal andere Unsterbliche als Protagonisten agieren lassen könnte. Etwas, dass mir an den alten Planetenromanen immer gut gefallen hat.
Die vorliegende Geschichte ist durchaus unterhaltsam und weiß zu gefallen, allerdings nicht zu begeistern. Dazu ist sie einfach zu bieder. Die Passagen, in denen sich der Autor mit den Onryonen befasst, gefallen mir persönlich besser als die, in denen unsere bekannten Helden im Vordergrund stehen. Die Lebensweise, Anschauungen und Einsichten in das Leben von Kahoyte und Obanundi, ihr Zusammenleben mit den Anuupi und ihre so unterschiedlichen Meinungen zu den terranischen Mitbewohnern auf Jolyona, sind anschaulich geschrieben und hätten durchaus etwas ausführlicher sein können. Auch das Leben auf einer Dunkelwelt, die ohne Sonne durch das All zieht, wird mir viel zu stiefmütterlich behandelt. Interssant ist, dass sich ausgerechnet der alte Obanundi für Neuerungen und Veränderungen offen zeigt, während der junge Kahoyte lieber am alten und gewohnten festhalten möchte.Im Gegensatz dazu wirkt für mich die etwas schwülstige Liebesgeschichte zwischen Homer und Thersa etwas deplaziert.
So richtig in Schwung kommt die Story erst dann, wenn Perry bei dieser Störaktion der terrafeindlichen Onryonen buchstäblich im Boden versinkt und in ein unterirdischen Labyrinth verschlagen wird. Aber auch hier ist mir alles wieder viel zu bieder und zu voraussagbar. Die immer wiederkehrenden Gefahren, zottelige Wesen und Wände die aus dem Boden wachsen und die immer wieder Wege und Ausgänge versperren, verlieren irgendwann ihren Reiz. Die mit Perry verschütteten Onryonen Kahoyte und Cyndenno schlottern vor Angst und Überforderung, während Perry der coole Draufgänger ist und selbst aus den nicht wirklich vorhandenen Beweisstücken gleich auf seinen wahren Gegener schließen kann.
Einem Gegner aus einem Volk, dem Perry vor vielen Jahrzehnten einmal irgendwann bei einer Zeitreise begegnet ist. Ich meine, es ist ja nicht so, dass Perry bisher nur ein oder zwei Gegner hatte und er sich deshalb noch an ihn erinnern kann. Nein, Perry ahnt sofort wer ihm da ins Handwerk pfuschen will – und das finde ich extremst unwahrscheinlich und hat mich ein wenig gestört. Ich möchte einfach mal lesen, dass Perry seinem Antagonisten gegenübersteht, ihn fragend anschaut und den Satz „Watt, wer bist du denn?“ zum Besten gibt und keinen Perry, der alles kann, alles im Griff hat und der schon 150 Seiten vorher weiß wo der Barthel den Most holt oder die Uschi ihre Glocken klingen läßt.
Auch mit diesem Wachstumsenzym hat sich der Autor mMn keinen großen Gefallen getan. Solch ein Wunderenzym mal eben so einzuführen und dann am Ende der Geschiche im wahrsten Sinne des Wortes wieder Geschichte werden zu lassen, hinterläßt bei mir einen faden Beigeschmack. Da erschafft der Autor einen sensationellen Wunderstoff um eine bestimmte Situation herbeizuführen, bzw. um sie erklären zu können, nur um ihn dann am Ende wieder sang und klanglos aus der Story rauszuschreiben. Praktisch, dass der letzte Rest Xoj per Desintegrator vernichtet wurde. Oder hat doch etwas „überlebt"? Immerhin wollte Mohaway Obe die letzten Reste von Xoj untersuchen. Dann bleibt jedoch die Frage, warum dieses sensationelle Wunderenzym in der Serie nicht wieder auftaucht.
Fazit
Eine nette und abwechslungsreiche Geschichte. Gut geeignet für Leute, die einmal in die Perry Rhodan Serie reinlesen möchten. Das Ende hat mir persönlich zwar nicht so gut gefallen, aber dennoch hat sich Schwarze Saat als eine leichte und gut lesbare Kost erwiesen. Zudem hat mir das vorliegende Buch wieder eines gezeigt: Ist man einmal von dem Perry Rhodan Virus infiziert worden, kommt man einfach nicht mehr so schnell davon wieder weg. Aber das ist OK denn es gibt Infektionen, die müssen nicht behandelt werden. Ich jedenfalls bin auf die beiden anderen Bücher aus der Dunkelwelt Trilogie gespannt.