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Jim Butcher

Codex Alera 4
Der Protektor von Calderon

  • Autor:Jim Butcher
  • Titel: Der Protektor von Calderon
  • Serie:Codex Alera 4
  • Genre:Fantasy
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Blanvalet Taschenbuch Verlag
  • Datum:17 Januar 2011
  • Preis:14,00 EUR

 
»Der Protektor von Calderon« (Codex Alera 4) von Jim Butcher


Besprochen von:
 
Sachmet
Deine Wertung:
(3.5)

 
 
Wer nun meint, dass etwas Ruhe in das Leben der Protagonisten einkehrt, der irrt sich. Der Erfolg der ersten aleranischen Legion gegen die Übermacht der Canim ruft viele Neider auf den Plan. Und nachdem Tavi auch kein Geheimnis mehr aus seiner Herkunft macht, wächst die Anzahl seiner Gegenspieler ins unermessliche. Doch in den Brüdern Antillus, Ehren und Kitai hat er auch treue Freunde auf seiner Seite, die seine irrwitzigsten Pläne unterstützen. Diesmal lautet der Plan: Frieden mit dem Canim. Um dies zu erreichen, muss Tavi den gefangenen Botschafter Varg befreien und den Canim ausliefern. Auch gegen den Befehl von Gaius Sixtus. Denn der junge Hauptmann ist fest davon überzeugt, dass nur ein Frieden mit dem Canim den Aleranern neue Verbündete im Kampf gegen die Vord einbringt.

Als Tavis sich heimlich mit Nasaug trifft, dem Heerführer der Canim, wird er dabei von Senator Arnos beobachtet, der ihn daraufhin als Spion und Verräter inhaftieren lässt. Zu lange schon wartet der arrogante Politiker darauf, den jungen Mann zu stürzen. Mit Hilfe einiger Verbündeter gelingt dem Hauptmann die Flucht und gemeinsam sie begeben sich in die Hauptstadt, um Varg zu befreien. Sie müssen sich eilen, denn auf beiden Seiten gibt es immer mehr Tote und eine politische Lösung rückt in immer weitere Ferne. Nicht nur Tavis Leben ist in Gefahr, sondern auch das seiner Männern. Senator Arnos ist ein unfähiger General und Stratege, der das Leben seiner Soldaten sinnlos opfert. Das erkennt auch Nasaug, der Tavi respektiert, den Senator jedoch zutiefst verachtet

Währenddessen führt das Haus Auqitanius seinen Kampf gegen der Gaius Sextus fort, obwohl die Fürstin Isana unterstützt und dem ersten Fürsten das Leben gerettet hat. Sie lässt sich nicht davon überzeugen, die Fronten zu wechseln, zu sehr giert sie nach der Macht. Sowohl das Haus Aquitanius als auch das Haus Kalarus zwingen Gaius Sextus nun dazu, die Initiative zu ergreifen. Der erste Fürst verlässt die Hauptstadt und begibt sich nach Kalare, um ein Zeichen zu setzen. Hier nun endlich, offenbart sich die wahre Macht eines ersten Fürsten und die Auswirkungen für die Kalarus sind entsetzlich. So entsetzlich, dass sich Amara vom ersten Fürsten abwendet.

Kommentar:
Mit diesem Band nimmt die Geschichte endlich richtig Fahrt auf. Geheimnisse werden gelüftet und die ganzen Anspielungen und Ausflüchte haben ein Ende. Sowohl die Identität von Faede als auch die von Tavi werden gelüftet. Für den Leser waren sie allerdings nie ein Geheimnis, zu offensichtlich waren die Hinweise des Autors, dem es hier an Finesse und Subtilität mangelte.

Tavi ist erwachsen geworden. Er hat sich nicht nur den Respekt seiner Männer sonder auch die seines Feindes verdient. Er erkennt, warum die ehemaligen Sklaven die Canim unterstützen und zollt ihnen Achtung. Im Gegensatz zu Senator Arnos, der in jedem nur einen Verräter und Spion sieht. Da Gaius Sextus niemandem von seinen Plänen erzählt, nach Kalarus zu gehen, gilt er als verschollen. So kann ihn Tavi nicht um Erlaubnis bitten, Varg aus der Gefangenschaft zu entlassen. Er muss eigene Entscheidungen treffen und Pläne entwickeln, um seine Männer und Alera zu retten. Er sieht die Verzweiflung des anderen Volkes, die ihre Heimat verlassen mussten und nun um ihre Existenz kämpfen. Der Senator sieht in ihnen lediglich wilde Tiere, die man eliminieren muss. Um Tavi an seinen Plänen zu hindern, schickt er Meuchelmörder hinter dem jungen Mann her.

Crassus und Maximus legen ihre Streitereien bei und gemeinsam sind sie ein unschlagbares Duo. Crassus gehört bald zum engen Kreis der Vertrauten um den jungen Aleraner, der ihrer aller Schicksal bestimmen wird. Bernard und Amara begleiten Gaius Sixtus nach Kalare, während Isana mit Faede zu Tavi stößt. Zwischen der Wehrhöferin und ihrem Neffen kommt es zu großen Spannungen, da sie zu lange zu große Geheimnisse vor ihm verborgen hat.

Die Figuren sind zu weich gezeichnet, sie haben keine Ecken und Kanten , keinen Tiefgang und sind sehr klar und einfach strukturiert. Tavi ist zu gut, um wahr zu sein, ebenso Bernard und Amara. Nur Isana trägt einen Hass in ihrem Herzen, der sie etwas vielschichtiger erscheinen lässt, als die anderen Protagonisten. Aber alles in allem ist es mir zu viel eitel Sonnenschein. Max und Crassus werden die besten Freunde, Tavi verzeiht Isana ihre Heimlichtuerei, Faede mutiert zu einem Helden, der die Frau beschützt, die er über alles liebt. Ebenso wie Bernard. Und die Liebe von Amara, Isana und Kitai widersetzt sich allen Schranken, sie sind ihren Männern abgöttisch ergeben. Soviel Gutmensch auf einem Fleck ist kaum zu ertragen.

Trotz allem kann man dem Autor nicht absprechen, das er hier eine eigenständige, durch durchdachte Welt kreiert hat. Als Ausgleich für ihre Schwächen verfügen die Menschen über Elementarkräfte, sie können Wind, Erde, Luft oder Wasser beeinflussen und umformen. Nur so können sie gegen die anderen Rassen bestehen, die ihnen körperlich weit überlegen sind. Allen voran die Marat und Canim. Die Canim erinnern ein wenig an Werwölfe, doch sie sind mehr als das und verfügen über eine Intelligenz, die der des Menschen in nichts nachsteht. Sie respektieren einen Feind, der ihnen mutig gegenübertritt und ehrlich ist. Da Tavi oft mit Botschafter Varg ein Schach ähnliches Strategiespiel gespielt hat, kennt er die Canim wie sonst kein Mensch. Das kommt ihm nun bei den Verhandlungen zu Gute. Die wechselnden Schauplätze werden beibehalten, dem Leser werden parallel verlaufende Handlungen häppchenweise serviert, was die Spannung erheblich steigert. Die ganze Handlung wird mit einem leicht römischen Ambiente untermalt und hilft dem Leser, sich auf und in Alera zurecht zu finden, ebenso wie das beigefügte Kartenmaterial.

Fazit:
Für Einsteiger eine ideale Lektüre. Für Fans komplexer Fantasy wie die von Steven Erikson wird diese Serie eher etwas einfach strukturiert und vorhersehbar wirken.
 


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