Charly Stone Der Echsenbrunnen 1
Exordium
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»Exordium« (Der Echsenbrunnen 1) von Charly Stone
An einem unbekannten Ort in der Galaxie befindet sich der Echsenbrunnen. Wer aus ihm trinkt, bekommt gottgleiche Kräfte - für 10.000Jahre. Danach muss erneut der Brunnen aufgesucht werden, ansonsten wird der Gott sterben. Ein solch starkes Artefakt ist natürlich von vielen begehrt und gefürchtet zugleich und ein unsagbarer Anziehungspunkt für die dunklen Kräfte, die sich vom Schattenpol erhoben haben. Wer kann sich diesen Kräften entgegenstellen? Doch eine weitaus größere Gefahr ist aus dem finsteren Weltraum auf dem Weg. In diesem ersten Teil der Serie wird über die Anfänge der Erchsenkriege berichtet, die die Welt der friedlichen Völker bereits zerütten. Das Leben des jungen Helden Browl wird von mysteriösen Ereignissen und Prophezeiungen von immenser Tragweite überschattet. Wir der diese Abenteuer überstehen?
Der Echsenbrunnen von Charly Stone ist ein Buch, welches ich persönlich nicht wirklich mit dem eigentlichen Klappentext vereinen konnte. Es wird davon gesprochen, dass der Leser einen Mix aus Fantasy und Sciencfiction geboten bekommt. In diesem Band konnte ich jedoch keine Bezüge zum Weltraum oder ähnlichen Dingen entdecken. Es gibt zwar andere Spähren in die manche Figuren dieses Bandes geraten, dies jedoch eher durch Magie als irgend etwas anderem.
Der Hauptcharakter Browl ist ein junger Mann, der in seinem Dorf als Trottel angesehen wird, weil er persönlich eher einfältig ist und vor allem Angst hat, allerdings für die schweren Tätigkeiten im Dorf gerne herangezogen wird und daher kräftiger ist als andere seines Alters. Im Laufe der Geschichte überwiegt seine Neugierde aber eher der Angst und er gerät von einer gefährlichen Situation in die andere. Während fast alles um ihn rum im Echsenkrieg sich gegenseitig abschlachtet und stirbt - ob nun durch Schwert, Schüsse oder Explosionen - Browl überlebt einfach alles mit irgend einer Art von Kissmet.
Auf seinem Weg begegnet er einem Magier, der den Auserwählten sucht, der verhindern soll, dass der Echsenkönig erneut aus dem Echsenbrunnen trinkt und weiter als Gott fungieren kann - Könnte Browl derjenige sein? Dies wird der Leser im Laufe des Bandes sicher erfahren. Der Magier in Begleitung seines Raben an sich, wird durch Browl aus einer misslichen Lage gerettet und gerät bei der Überfahrt über ein Meer in eine andere Sphäre, in der er Rätsel lösen muss und verschiedene Gefahren zu überwinden hat, um weiter seine Mission erfüllen zu können.
Über den Echsenkönig selbst erfährt man in diesem Teil nicht all zu viel. Allerdings finden hier jede Menge blutige und teilweise grausame Szenen mit seinem Volk unterstützt von Drachen statt. Der Leser bekommt Kämpfe zu Lande oder auf dem Meer geboten, wird Seeungeheuern begegnen und List und Tücke der Echsenmenschen begegnen.
Zu den Kampfszenen ist zu sagen, dass diese mich teilweise durch ihre Darstellung aus dem Lesefluss gerissen haben. Ständig wurde geschrieben - Er tötete 30 Echsenmenschen oder Es fielen ihrer 50 bevor sie unterlagen - eindeutig ein Stilmittel, welches mir gar nicht gefallen hat. Es waren zum einen immer gerade Zahlen, die gefallen sind, was an sich schon sehr unrealistisch ist - zudem.... wer zählt bitte während eines Kampfes in Schlachtausmaßen die Kopfzahl der Gefallenen? In Schiffen z.B. hätte ich das verstehen können, aber so eher nicht.
Auch die Handlungsweise mancher Menschen war für mich persönlich nicht nachvollziehbar. So kommt es zu einem Kampf auf See zwischen den Echsenmenschen und einer eher kriegerischen Flotte Menschen. Die Menschen zeigen jedoch keine Spur von Angst oder großer Strategie im Kampf gegen die Echsen. Da wird mal eben eines ihrer Schiffe komplett zersprengt und auseinandergenommen, während die anderen Menschenschiffe immer noch bluthungrig und kampfeslustig, ohne eine Spur von Taktik und Angst auf die Angreifer losdreschen und genau wie die anderen vorher auseinandergenommen werden. Eindeutig nicht nachvollziehbar.
Alles in Allem frage ich mich, wo hier nun der Sf-Anteil genau geblieben ist und inwiefern Browl wirklich einen Helden darstellt. Zu leicht übersteht er alle Gefahren, verliebt sich auf den ersten Blick und scheint keine wirkliche Mühe zu haben, alles zu erfüllen, was ihm Prophezeit wurde.
Nun zu meiner Empfehlung für die Leser: Die Gesamtstory hat einfach eher wenig Tiefgang, sondern plätschert so vor sich hin. Einzig wenn Sie dazu geneigt sind, ihr Gehirn auszuschalten und die Logik damit außen vor zu lassen, mögen Sie hier ein fesselndes Spektakel geboten bekommen, da das Buch vor Gewaltszenen mit herausgerissenem Gedärm, zerstückelten Leichen und Ähnlichem in Massen aufzuwarten versteht und eine Actionszene die Nächste ablöst. Erwarten Sie eine Fantsylandschaft mit Seeungeheuern, Elfenvampiren, Echsenkriegern und eher unlogisch agierenden Menschen, die sich gegenseitig bekriegen auf der Hintergrundbasis von Machtgewinn und der Suche nach dem Echsenbrunnen.