Brandon Mull Fabelheim 2
Die Gesellschaft des Abendsterns
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»Die Gesellschaft des Abendsterns« (Fabelheim 2) von Brandon Mull
Die letzte Schulwoche hat begonnen und Kendra und Seth bereiten sich auf die Prüfungen vor. Kendra hat durch ihre Erlebnisse in Fabelheim letzten Sommer etwas Selbstvertrauen gewonnen und in der Schule neue Freundinnen gefunden. Sie besitzt nun die Sehkraft der Feen und kann magische Geschöpfe erkennen ohne von der besonderen Milch getrunken zu haben, die den Blick für Magie öffnet. Als ein neuer Schüler die Klasse betritt erkennt sie daher sofort, dass es sich hier um einen Goblin handelt, der sich nur als Mensch tarnt. Sind die Feinde Fabelheims Kendra und Seth auf die Spur gekommen oder warum sonst ist der üble Schurke plötzlich in der Schule?
Kendra versucht ihren Großvater zu erreichen doch Fabelheim scheint von der Außenwelt abgeschnitten also muss sie alleine entscheiden, was zu tun ist. Sie und Seth vertrauen sich dem Goblinjäger Errol Fisk an, der ihnen hilft, die Kreatur zu vertreiben. Dafür verlangt er allerdings eine Gegenleistung und stellt den Kindern eine heimtückische Falle. Denn Errol Fisk gehört zu der Gesellschaft des Abendsterns, einem Geheimbund, der den Reservaten schaden will und deren Mitglieder erklärte Feinde ihres Großvaters sind. Sie hoffen, mit Hilfe der Kinder Zutritt nach Fabelheim zu erlangen um ein mächtiges magisches Artefakt zu stehlen, das dort verborgen ist. Zum Glück erkennen die Kinder die Absichten des Mannes und mit Hilfe einer Freundin von Opa Sorensen fliehen sie in das Reservat. Dort treffen sie auf drei Freunde ihres Großvaters die zum Geheimbund der Ritter der Morgenröte gehören und die dort sind, um das magische Artefakt zu beschützen. Gleichzeitig sollen sie die Kinder unterrichten und ausbilden, so dass sie ihre Fähigkeiten kennen und einschätzen lernen.
Kommentar:
In diesem Band werden einige neue Personen eingeführt, die für die weitere Entwicklung der Geschichte von großer Bedeutung sind. Coulter ist ein alter und zäher Veteran, der schon lange zu den Rittern der Morgenröte gehört. Er ist altmodisch und hält nicht viel davon, dass Frauen an der Front mitkämpfen. Sehr zum Verdruss von Kendra, der dadurch einige spannende Lektionen entgehen. Der Samoaner Tanu ist Meister der Zaubertränke, er mixt Tränke, die Gefühle wie Angst, Mut, Scham, Hass usw. intensivieren. Und Vanessa ist das wandelnde Lexikon der Gruppe, die sich mit Kendra anfreundet, da sie ihre Interessen für Bücher und Forschung teilt. Die neuen Personen geben der Geschichte mehr Tiefe. Wir sehen hier eine Gruppe von Menschen allen Alters, die sich zusammenfinden um das, was sie lieben, zu beschützen. Die beiden Kinder erhalten hier die nötige Anweisung und werden langsam an die verantwortungsvolle Aufgabe herangeführt. Der Leser kann dies gut nachvollziehen und diese langsame Entwicklung ist wesentlich logischer und verständlicher, als wenn Kinder plötzlich zu Superhelden mutieren. Der Autor hat sich viel Zeit gelassen, den beiden ihren Freiraum zu geben und das kommt der Geschichte sehr zu Gute.
Bald müssen die Mitglieder der Gruppe erkennen, dass sie einen Verräter unter sich haben. Fabelheim wird isoliert und von innen und außen angegriffen. Nun liegt es an Seth und seiner Schwester zu verhindern, dass das Artefakt gestohlen wird und Fabelheim fällt. War es in ersten Band noch Kendra, der diese Aufgabe zufiel sind hier nun der Mut und der Einfallsreichtum von Seth gefragt. Er muss lernen sein überschäumendes Temperament zu zügeln und erst zu denken, dann zu handeln. Dabei schafft es Brandon Mull, die Gedankenwelt eines elfjährigen seht anschaulich wieder zu geben. Er schafft es ebenso, den Spannungsbogen zu halten und den Leser in Atem zu halten.
Wieder wurde das Cover von Brandon Dorman illustriert und vermittelt einen wunderbaren Eindruck zu der Geschichte. In der Mitte hockt der Dämon Ollock, eingefasst in düsteres Mauerwerk. Das Bild ist in den Farben des Waldes gehalten, grün in vielen Schattierungen. Hans Link als Übersetzer schafft es, den Charme der Geschichte in unsere Sprache herüber zu bringen und ihren Liebreiz zu behalten.
Fazit:
Eine gelungene Fortsetzung, welche die Geschichte um Fabelheim nahtlos weiterführt. Allerdings sollte man den Vorgängerband gelesen haben, sonst erschließt sich dem Leser die Geschichte nicht ganz, werden doch Vorkenntnisse voraus gesetzt.