Suzanne Young
Ich. erinnere. mich.
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»Ich. erinnere. mich.« von Suzanne Young
„Solange das Programm existiert werden wie niemals in Sicherheit sein“
Das Abenteuer geht weiter. James und Sloane sind vor dem „Programm“ geflüchtet und wissen jetzt nicht, wohin. Bald treffen sie jedoch auf andere Flüchtlinge und wähnen sich in Sicherheit. Doch das „Programm“ ist hinter ihnen her und keiner weiß mehr, wem er vertrauen kann. Als Sloane und ihre Freunde in eine Falle geraten und erneut gefangen werden, wird es gefährlich. Denn sie sollen einer Lobotomie unterzogen werden. Sloane setzt alles auf eine Karte und versucht zu fliehen. Doch ganz so einfach ist es nicht. Nun hat sie nur noch ein paar Stunden Zeit bis zur OP – wird sie noch gerettet werden? Und vor allem: wird sie es schaffen, das „Programm“ zu vernichten?
Der zweite – und letzte Teil – der Dilogie ist spannend! Fast habe ich mir die Fingernägel abgekaut als Sloane gefangen genommen und zurück ins „Programm“ genommen wird. Das Programm, dass alle Jugendlichen einer Behandlung unterzieht, die ihre Erinnerungen löscht. Denn die Jugendlichen kommen in einer Epidemie nicht mehr mit ihrem Leben zurecht und begehen reihenweise Selbstmord. Theoretisch wäre so eine Hilfe dann ja sinnvoll, aber die Verantwortlichen übertreiben und sobald Gefühle ins Spiel kommen gilt man schon als infiziert.
Sloane, die sich nach ihrer Behandlung langsam wieder erinnert, und auch wieder mit James zusammen ist, will nur weg von diesem Elend, wird aber mit allen Mitteln gejagt. Schnell wird klar, woran das liegt: besitzt sie doch die einzige Pille, die das Vergessen rückgängig machen könnte – und hinter der sind alle her. Als Sloane erfährt, dass ein vermeintlich guter Freund sie ausspioniert hat und ein anderer sie verraten hat, weiß sie nicht mehr: wer ist nun Freund und wer Feind? Und genauso ratlos ist auch der Leser, der mit ihr mitleidet.
Man sollte den ersten Teil unbedingt gelesen haben, denn dort wird genau erklärt, was das Programm bewirkt und was Sloane und James bisher durchmachen mussten. Der zweite Teil knüpft dann auch nahtlos an ihre Flucht an. Sehr eindringlich fand ich den Teil mit der Lobotomie. Eine Freundin von Sloane hat die OP bereits hinter sich und vegetiert nun vor sich hin. Hier wird dann die gesamte Tragweite des Eingriffs bewusst und man bangt mit Sloane mit, die am nächsten Tag ebenso behandelt werden soll.
Ein bisschen blass bleibt die Figur des Reporters Kellan, obwohl er am Ende eine tragende Rolle bekommt. Der hätte ruhig öfter auftauchen dürfen.
Fazit: Sehr spannendes Ende einer erschreckenden Zukunftsvision.