Steven Erikson Das Spiel der Götter 1
Die Gärten des Mondes
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»Die Gärten des Mondes« (Das Spiel der Götter 1) von Steven Erikson
Eigentlich ist jedes Wort über die Geschichte zu viel. Das sollte man sich erlesen. Dieser Band ist nur eine Einführung in eine sehr komplexe und tiefgründige Welt, das Buch macht süchtig aber wie oft bei einer Sucht, will man immer mehr und mehr und mehr.
Im Prolog begegnen wir dem Jugendlichen Ganeos Paran. Er trifft einen alten Veteranen und erzählt ihm, dass er gerne Soldat werden möchte. Dieser Veteran Namens Elster rät dem Jungen folgendes: Das beste Leben ist eines, das die Götter nicht bemerken. Wenn Du ein freies Leben führen willst, dann führe ein unauffälliges Leben!
Sieben Jahre später hat Ganeos Paran sein Ziel erreicht und dient in der malazanischen Armee der Imperatrix Laseen. Leider fällt er den Göttern auf und sein Leben nimmt einen seltsamen Verlauf.
Die Brückenverbrenner sind die Elite der imperialen Armee. Sie kämpfen an vorderster Front und setzen jeden Tag ihr Leben aufs Spiel. Schon dem alten Imperator treu ergeben, dienen sie nun der Imperatrix, die in ihrer unendlichen Gier eine freie Stadt nach der anderen erobert. Als bei einem Kampf um die freie Stadt Fahl über tausend Brückenverbrenner ihr Leben verlieren, erkennt Sergeant Elster, dass jemand es auf seine Truppe abgesehen hat. Ihr Heerführer, Dujek Einarm, war ein Held der alten Kriege, ein Veteran und treuer Freund des alten Imperators. Er könnte die Imperatrix mit nur einem Wort stürzen und selber die Macht übernehmen. Um dieser Gefahr zu entgehen möchte die Imperatrix die alten Veteranen vernichten und setzt die Truppe selbstmörderischen Kommandos aus.
Sie werden in die letzte freie Stadt Darujhistan geschickt. Sie sollen die Stadt infiltrieren, alle Kreuzungen verminen, Kontakt mit der dortigen Gilde der Assassinen aufnehmen und ihr den Weg ebnen.
Doch die Götter haben Gefallen an der Einmischung in die Angelegenheiten der Sterblichen gefunden und mischen kräftig mit. So wird aus einem einfachen Auftrag eine mehr als heikle Angelegenheit.
Auf der einen Seite haben wir die Brückenverbrenner: Kalam, eine ehemalige Klaue, nun Assassine des Trupps . Fiedler, ein Empath, der Gefahren voraus ahnen kann. Fäustel, der Heiler, dessen Kräfte immer mehr in Anspruch genommen werden. Trotter ist der Kämpfer des Trupps und Igel hat eine Begabung zum Buddeln. Der schnelle Ben ist der Magier der Einheit, dessen Talente bisher zum Glück dem Hohemagier der Imperatrix entgangen sind. Zu ihnen stößt die Rekrutin Leida, die von den Göttern berührt und von ihnen benutzt wird. Ganeos Paran wird zum Hauptmann dieses verschworenen Trupps ernannt. Nicht, um sie zu führen, sondern um sie im Auftrag der Imperatrix zu vernichten. Doch die Götter werden auf Paran aufmerksam und durch ihre Einmischung nimmt das Leben von Paran eine seltsame Wendung.
Auf der Seite der Stadtbewohner haben wir eine sehr seltsame Truppe: Kruppe, ein Magier, dessen Sinne offensichtlich ausschließlich auf Essen und Trinken ausgerichtet sind. Seine Redseligkeit lenkt von seinen verborgenen Talenten ab, so dass er von Freund und Feind unterschätzt wird. Er begegnet in seinen Träumen ebenfalls einem Gott. Zu Kruppe gehören Murillio, ein Frauenheld aber begnadeter Fechtmeister, Rallick Nom, ein Auftragsmörder und der ehemalige Ritter Coll, der dem Suff verfallen ist. Sie alle beschützen den jungen Dieb Crokus, der ebenfalls von den Göttern auserwählt wurde, in ihrem Spiel mitzuspielen.
Meine Lieblingsfigur ist allerdings Lord Anomander Rake, Herr der fliegenden Festung Mondbrut, Herrscher der uralten Rasse der Tiste Andii, erklärter Feind der Imperatrix. Ein uraltes Wesen, schwarz, silberhaarig, mit Drachenaugen, Träger des Seelen fressenden Schwertes Dragnupurake.
Die Komplexität der Geschichte sucht ihresgleichen. Jede Figur, bis hin zu den Nebencharakteren, ist wunderbar skizziert und gewinnt die Sympathien des Lesers. Die Sprache ist lebendig, witzig und berührend. Die Handlung ist teilweise brutal und blutig aber immer konsequent. Es wird nichts beschönigt doch teilweise sind die Charaktere sehr ambivalent und man erkennt erst am Ende, warum sie sich letztendlich zu bestimmten Handlungen haben hinreißen lassen. Das beigefügte Kartenmaterial und die wunderschönen Einführungen in die Kapitel machen das Buch zu einem Lesegenuss. Der Autor hat sich mit dieser Reihe ein Denkmal gesetzt. Durch den Titel: Das Spiel der Götter habe ich beim Lesen des Buches immer ein Spiel vor Augen gehabt, bei dem die Figuren hin und her geschoben wurden. Auf dem Weg zu ihrem Ziel wurden sie durch die Einmischung der Götter immer wieder abgelenkt und mussten Umwege in Kauf nehmen, ihre Entscheidungen hinterfragen oder seltsame Allianzen eingehen.
Fazit:
Das Buch endet leider offen. Es ist nicht zu empfehlen, es einzeln zu lesen, viele Fäden werden erst in den Folgebänden aufgelöst und viele Fragen erst später geklärt. Auch sollte man die Bände in Reihenfolge lesen, denn sonst sind einige Dinge sehr verwirrend.
Als Einstieg in die Fantasy würde ich dieses Buch sicher nicht empfehlen aber für Leute auf der Suche nach neuem Suchtstoff ist dies die ideale Droge.