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Richard Schwartz

Die Götterkriege 1
Die Rose von Ilian

  • Autor:Richard Schwartz
  • Titel: Die Rose von Ilian
  • Serie:Die Götterkriege 1
  • Genre:Fantasy
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Piper
  • Datum:01 April 2011
  • Preis:9,95 EUR

 
»Die Rose von Ilian« (Die Götterkriege 1) von Richard Schwartz


Besprochen von:
 
Sachmet
Deine Wertung:
(3.5)

 
 
Havald der Wanderer ist eine lebende Legende. Doch nun steht er an der Schwelle des Todes und nur das Schwert Seelenreißer kann ihn zurück ins Leben holen. Also machen sich seine Gefährten auf, das Schwert zu finden, dass in die Hände des Feindes geraten ist.

Während Desina und Wiesel herauszufinden versuchen, wer in Askir den Feinden geholfen hat, wird ein Teil der zweiten Legion, unter Führung von Schwertmajor Blix, nach Illian geschickt, um das Schwert zu finden und den Weltenstrom umzuleiten, so dass die Eulen und Leandra eine Möglichkeit haben, die belagerte Stadt Illian zu betreten. Zokora und Leandra begleiten die fünfte Lanze der zweiten Legion und bald treffen sie auf Janos und Sieglinde, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, den Feind aus nächster Nähe zu überwachen. Der Zugang zum Weltenstrom liegt in der Stadt Lassahndar, die vom Feind erobert wurde. Keine leichte Aufgabe für die Freunde, zumal die Anzahl der Feinde die ihre bei weitem übersteigt.

Bei seiner Suche nach den Verrätern ist, begegnet Wiesel einer alten Bekannten. Ob sie Freundin oder Feindin ist, kann er nicht erraten, steht sie doch in Diensten des Namenlosen Gottes. Eines Gottes, der für das Böse steht. Doch Wiesel muss lernen, dass nicht alles schwarz oder weiß ist und das Böse durchaus gute Absichten haben kann.

Kommentar:
Ich sehe es wie Schwertmajor Blix: Es ist leicht ein Held zu sein, wenn man über magische Schwerter und Rüstungen verfügt und Eulen als Freunde hat. Die wahren Helden in dieser Geschichte sind die kleinen, eher unscheinbaren Figuren, die jeden Tag im Kampf bestehen und dem Feind , trotz seiner Übermacht, entgegentreten. Allen voran Blix selbst, über den der Leser diesmal etwas mehr erfährt. Obwohl als Mörder in ein Strafbatallion versetzt, ist er ein ehrenhafter Mann, der treu zu seinen Gefährten und seinem Land steht. Die Dialoge zwischen ihm und Grenski sind einer der Highlights des Buches. Die Truppe um Blix tritt in große und tiefe Fußstapfen, denn die zweite Legion wurde noch nie besiegt.

Da Havald, im Tempel Soltars, in einer Art Koma liegt, verlässt der Autor die Ich-Perspektive der vorherigen Bände. Meines Erachtens ist dies ein Vorteil für die Geschichte. Die Fülle an Handlungssträngen und die wechselnden Schauplätze lassen diese Perspektive nicht mehr zu, durch die neue Erzählform gewinnt die Geschichte allerdings an Breite und Tiefe.

Das Schwert Seelenreißer gelangt in die Hände von Corvulus, einem Sohn des Nekormantenkaisers. . Er ist aus anderem Holz geschnitzt als Fürst Celan. Corvulus weiß sich zu beherrschen, wägt Risiken genau ab und plant auf lange Sicht. Somit ist er ein weitaus gefährlicherer Gegner als Celan, er verfällt den Reizen Leandras nicht, er weiß, sie gefährlich die Rose von Illian werden kann.

Mit dem neuen Zyklus Götterkriege bekommt die Geschichte um Askir und Illian eine neue Dimension. Der Nekromantenkaiser Kolaron Malorbian möchte zu einem Gott werden und die Fußstapfen Omagors zu treten. Die Lichten Götter versuchen, die zu vereiteln und greifen in die Geschehnisse ein, in dem sie eigene Akteure ins Spiel bringen. Doch es gibt auch Joker in diesem Spiel. Götter, die vergessen wurden oder der Namenlose Gott, der mehr Facetten aufweist, als nur das Böse. Wiesel weiß bald nicht mehr, an was er glauben soll oder wem er trauen kann. Seine ehemalige Geliebte dient den Namenlosen und bittet den Meisterdieb um Hilfe. Der Namenlose vertraut Wiesel, weil er an keinen der bekannten Gotteheiten glaubt und somit so etwas wie eine neutrale Figur ist.

Was mich an diesem Buch wirklich gestört hat,sind die zahlreichen und unwahrscheinlichen Wendungen und Zufälle, die das Leben der Gefährten begleiten und immer zum passenden Zeitpunkt passieren. Ein wundersam gelenkter Pfeil, der ein Ungeheuer tötet. Janos, der seinen vorausgesagten Tod überlebt, weil er aus dem Darm einer Seeschlange eine Luftblase bastelt. Wie lange braucht man unter Wasser, um eine Seeschlange zu töten, ihr den Magen aufzuschneiden und eine Luftblase zu basteln? Sicherlich mehr als zwei oder drei Minuten. Und Personen, die schon lange verstorben sind und jetzt in einem anderen Körper wieder zum Leben erwachen. Manchmal ist es des guten zu viel und verlangt dem Leser eine Menge an Geduld ab.

Die Menge an Details und die Vielzahl an Personen, die dieses Buch füllen, verhindert, dass die Protagonisten an Tiefe gewinnen. Gerade Blix oder der graue Mann kommen hier viel zu kurz. Auch über die Bewegründe Enkes erfährt man zu wenig. Leider fehlt hier für Neueinsteiger eine Zusammenfassung der vorherigen Bände und eine Karte der verschiedenen Länder. Der Autor vertraut auf die Treue seiner Leser und das nicht vergeblich. Obwohl mich einige Punkte stören und die Geschichte an manchen Stellen übertrieben unglaubwürdig wirkt, verfügt Richard Schwartz doch über eine mitreißende Erzählweise und ein Talent, den Leser in seinen Bann zu ziehen.

Fazit:
Eine unterhaltsame Geschichte, die den Leser in seinen Bann zieht, bei der der Autor aber auf zu viele Wunder und Zufälle zurückgreift, um einen echten Fantasyfan hundertprozentig zu begeistern.
 


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