Rainer M. Schröder
Liberty 9 - Sicherheitszone
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»Liberty 9 - Sicherheitszone« von Rainer M. Schröder
Kendira und ihre Freunde wachsen als Electoren in Liberty 9 auf. Sie erhalten allen erdenklichen Luxus und werden in Sport und Technik ausgebildet. Die Jugendlichen werden dazu erzogen, stets zu den Besten gehören zu wollen und über ihre Grenzen hinauszugehen. Bedient werden sie von den Servanten. Jugendlichen, die nicht das Glück hatten, als Elector erwählt zu werden. In ihrer friedlichen Gemeinschaft werden sie einzig von den Nightraiders gestört, die Liberty 9 in unregelmäßigen Abständen mit Seelengiftbomben - Flugblättern - bombardieren. Wer so ein Blatt in den Händen hält, dem droht das Cleansing - die Auslöschung des Geistes. Doch Kendira stellt Fragen: Wozu werden sie ausgebildet? Was hat es mit dem geheimnisvollen Lichttempel aufsich? Ist der Dienst im Lichttempel wirklich ihr erklärtes Lebensziel?
Das Cover ist ein absoluter Blickfang! Ein anrogyn wirkendes Gesicht, blickt über einen von Mondlicht beschienen Wald. Eindringlich und geheimnisvoll scheint es unbedingt in die Hand genommen werden zu wollen. Zusammen mit dem Klapptext konnte ich einfach nicht an dem Buch vorbei gehen, ohne es sofort kaufen.
Rainer M. Schröder schildert das Leben der Electoren in Liberty 9 ruhig und perfekt. Ein Leben voller Sport, Spaß und Ausgeglichenheit. Direkt zu Anfang stellt er dies jedoch in Frage und ich rätselte die ganze Zeit, wozu das alles eigentlich gut sein soll. Dieses Rätselspiel hält Schröder sehr lange durch. Fast zu lange, denn das Interesse an der Ergründung der Hintergründe schwächte immer mehr ab. Gezielt wirft er seinen Lesern Spannungsbröckchen hin, die ich mehr als dankbar ergriff, war es doch eine willkommene Auflockerung in der vorherrschenden Harmonie. Kendira und ihre Freunde messen sich in sportlichen Spielen und erhalten dafür Belohnungen. Ein perfektes Leben. Noch nicht mal um Hausarbeit müssen sie sich kümmern, denn dafür gibt es die Servanten. Gerne hätte ich mehr über diese Diener erfahren, da ihr Leben ganz anders als das der Electoren zu sein scheint. Doch leider erfährt man nicht mehr, außer dass sie da sind. Wie sie Leben und wie die Auswahl gemacht wurde, bleibt ein wohlgehütetes Geheimnis der Autors. Die Idee, die hinter diesem Buch steckt, ist interessant. Ich verstehe nur nicht, warum der Autor sie dermaßen zerschreibt und die Story zäh wie Kaugummi wirken lässt. Selten hätten einem Buch zweihundert Seiten weniger so gut getan!
Auch seine Charaktere sind auf den ersten Blick interessant und man möchte unweigerlich mehr über sie erfahren. Doch je mehr man erfährt, desto langweiliger werden sie. Es gibt kaum ein Auf und Ab, das Leben plätschert ereignislos vor sich hin. Morgenappell, Unterricht, Freizeit und das Tag für Tag. Die Electoren werden zu absolutem Gehorsam erzogen und dazu, nichts in Frage zu stellen, was ihre Master und Prinzipale ihnen auftragen. Kendira beginnt zwar irgendwann am Ende ihrer Ausbildung, alles zu hinterfragen, aber für mich nicht intensiv genug. Eine Beziheung zu den Protagonisten konnte ich dementsprechend nicht aufbauen, oder gar ihre Handlungen logisch nachvollziehen.
Mein Fazit
Eine gute Idee, mäßig umgesetzt. Trotzdem freue ich mich auf den nächsten Teil, da er spannender zu werden verspricht.