Peter Bracket Selbstsucht 1
Die Sünden des Prinzen
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»Die Sünden des Prinzen« (Selbstsucht 1) von Peter Bracket
Armin, der Prinz von Wouranu, lebt nur für sein Vergnügen und stellt jeder Frau hinterher, die ihm über den Weg läuft. Verantwortung für seine Taten übernimmt er selbstverständlich nicht, da er ja schließlich der Prinz ist. Sein Vater, der König, ermahnt ihn immer wieder und versucht ihn mit den Staatsgeschäften vertraut zu machen. Doch leider interessiert das Armin überhaupt nicht und er langweilt sich bei offiziellen Anlässen. Als dann ein geheimnisvoller Wagen in die Stadt einfährt, glaubt Armin, dass er einem großen Geheimnis auf der Spur ist. Er verfolgt diesen Wagen und setzt alles daran, herauszufinden, was sich darin befindet. Während dessen ziehen sich dunkle Schatten über die Länder Wouranu und Lreimana zusammen. Die Feinde überfallen immer mehr Siedlungen.
Buch
„Die Sünden des Prinzen“ ist der Auftakt zu einer neuen Reihe und ist mit seinen 140 Seiten kein dickes Buch. Am Ende steht ein neues und wohl auch größeres Abenteuer an, das sehr vielversprechend klingt.
Das Cover ist Geschmackssache. Für meinen Geschmack ist es zu düster und skuril. Die Optik würde mich vom Kauf normalerweise abschrecken, aber der Klappentext klingt interessant.
Wertung
Mit den 140 Seiten wirkt das Buch nicht sehr viel versprechend. Aber so leicht kann man sich täuschen. Der Autor schafft es tatsächlich auf nur 140 Seiten eine interessante und spannende Geschichte zu erzählen und am Ende deutet alles auf ein großes Abenteuer hin, dass der Prinz Armin bestehen muss. Viel habe ich nicht von dem Buch erwartet, da mich das Cover doch eher abgeschreckt hat. Umso überraschter bin ich, dass es mir doch gut gefallen hat.
Der Prinz Armin wirkt zu Beginn des Buches sehr sympathisch, aber – wie der Titel schon verrät – auch sehr selbstsüchtig. Er ist ein typischer Lebemann, den nichts interessiert, außer seinen eigenen Interessen. Insgesamt ist Armin gut beschrieben, und dennoch habe mir mehr Einblick in seine Gefühlswelt erhofft. Die Charaktere werden in diesem Band noch nicht sehr detailliert beschrieben und gerade die Nebendarsteller wirken recht farblos. Selbst der König – Armins Vater – wirkt eher blass und unbedeutend. Da sehe ich aber noch genügend Potential, dass der Autor das in den folgenden Bänden nachholen wird und die Charaktere mehr umschreibt, vielleicht auch das ein oder andere mal einen Blick in die Gefühlswelt erlaubt.
Die Geschichte hat ein paar tolle Ideen aufzuweisen und die Serie verspricht sehr spannend zu werden. Da der Autor sich nicht mit langwierigen Erklärungen aufhält, gewinnt die Geschichte schnell an Fahrt. Etwas schade fand ich, dass die Bedrohung durch die Feinde nur nebensächlich erwähnt wird. Auch die zwei Neben-Erzählstränge ergeben in diesem Band noch keinen richtigen Sinn. Dafür wurde die Verfolgung des Handelswagens zum Hauptthema, was allerdings auch sehr gut umgesetzt wurde. Es ist aber davon auszugehen, dass die Bedrohung durch den Feind im nächsten Band mehr Bedeutung gewinnt und auch die zwei Charaktere aus den Neben-Erzählsträngen richtig mit eingebunden werden.
Das Ende kommt ganz ohne nervigen Cliffhanger aus. Es zeichnet sich zum Schluß sehr deutlich ab, dass dem Prinzen ein weitaus spannenderes Abenteuer bevorsteht als alles, was er aus seinem vorherigen Leben kennt. Die beiden anderen Erzählstränge, die sich nicht um Armin drehen, sind auch sehr interessant und versprechen sehr spannend zu werden in den folgenden Bänden.
Fazit
Ein spannender Auftakt zu einer neuen Reihe mit vielversprechenden Protagonisten, denen noch ein kleiner Schliff fehlt.