Paolo Bacigalupi
Versunkene Städte
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»Versunkene Städte« von Paolo Bacigalupi
Die Welt in ein paar hundert Jahren: die Meere sind über die Ufer getreten, die Städte versunken. Die Blutarmee kämpft gegen die VPF um die Vormachtstellung. Diese rekrutiert Kindersoldaten zum Kämpfen, plündert und verbrennt ganze Dörfer.
Mahlia und Mouse sind Jugendliche aus einem dieser Dörfer und wollen doch nur in Frieden leben. Doch auch sie geraten zwischen die Fronten als sie einem Halbmenschen (halb Tier, halb Mensch) das Leben retten. Mahlia gelingt mit dem Halbmenschen Tool die Flucht, doch Mouse wird gefangen- und die Armee aufgenommen. Mahlia versucht ihn zu befreien, gerät aber in einen Hinterhalt und auch in Gefangenschaft. Gelingt ihr erneut die Flucht?
„Es sind doch nur Kinder“
Dieser Satz am Ende des Buches hat mich sehr berührt. Das Thema Kindersoldaten ist ja immer noch aktuell und brisant. Tausende Kinder in Drittweltländern werden auch heute noch dazu gezwungen die Waffe in die Hand zu nehmen und als Kanonenfutter zu dienen. Sehr eindringlich beschreibt Paolo Bacigalupi ihr Schicksal anhand dieses dystopischen Romans. Die Kinder, die keine Chance haben! Die Kinder, die kämpfen müssen, weil sie sonst gefoltert oder getötet werden. Kinder ohne Ausweg!
Natürlich ist dieses Buch ein Roman und Fiktion. Zeigt er aber doch die Tapferkeit von Mahlia, die Hilflosigkeit von Mouse und vielen anderen auf. Doch sie sind in ihrer Welt gefangen, teilen alle dasselbe Schicksal. Bis sich einer auflehnt und Initiative zeigt.
Die Schreibweise von Bacigalupi ist sehr eindringlich, dennoch flüssig und zeitgemäß und seine Charaktere sind gut ausgearbeitet und glaubwürdig. Mahlia ist verstümmelt und verliert dennoch nicht den Lebenswillen, sie kämpft wie eine Wilde um sich, Mouse und ein freies Leben. Dabei gerät sie öfter unter Beschuss, verliert mehr als einen Finger und braucht ihre ganze Kraft um am Ende bestehen zu können.
Das Buch ist in meinen Augen eher für Jungs ausgelegt, es wird viel gekämpft und geschossen. Dennoch hatte ich auch als Frau viel Vergnügen beim Lesen und habe die Dinge vielleicht eher hinterfragt als ein jugendlicher Leser das tun wird. Sehr düster ist die Welt, die der Autor hier beschreibt und für Romantik ist ein Platz, dennoch ziehen sich ganz dünne Fäden von Freundschaft und Verliebtsein durch das Buch.
Etwas schade fand ich, dass der Roman nicht an den Vorgänger anknüpft, sondern dass er von anderen Charakteren handelt. Dafür erfährt man ein bisschen mehr über Tool, der bereits im ersten Band "Schiffsdiebe" vorkam.
Fazit: Eindringlich erzählter Dystopieroman um Kindersoldaten und ihre (beinah) ausweglose Lage. Sehr bewegend und mitreißend.