Martin Millar
Die Elfen von New York
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»Die Elfen von New York« von Martin Millar
Nachdem die Elfen Morag, Heather und ihre Freunde eine Orgie aus Whiskey und Fliegenpilze gefeiert haben, finden sie sich plötzlich in New York wieder. Einer Stadt, die auf die lebenslustigen Elfen völlig fremd wirkt, sind sie doch bisher nur Felder, Wälder und Wiesen gewöhnt. Die beiden freunden sich mit zwei Menschen an und versuchen auf elfentypische Art, deren Leben zu beeinflussen zu verändern. Ob zum Guten, oder zum Schlechte, wird nur die Zeit zeigen.
Das Cover zeigt eine Elfe im Schottenrock. Gekleidet mit einem sexy Top und grünen Flügeln, sprüht sie vor Lebens- und Abenteuerlust. Unter ihr die Silhouette von New York. Ich finde es gut zu Titel und Inhalt gewählt, da es die Gegensätzlichkeit wiederspiegelt. Auf der einen Seite die pure Lebensenergie, auf der anderen eine Stadt, in Schatten gehüllt.
Mit den Elfen von New York hat mich Martin Millar völlig überrascht! Ich kennen ihn aus anderen Werken, die teils düster und beklemmend, teils spannend sind. Diese tiefgründige Art an ihm, war mir neu und ich habe damit überhaupt nicht gerechnet. Das Buch lebt durch Gegensätzlichkeiten, Anspielungen, Esprit, Zynismus und Kritik an der Gesellschaft. Während des Lesens kam es mir stellenweise völlig überzogen und abstrus vor, aber rückblickend, jetzt, wo sich der Inhalt gesetzt hat, ist es perfekt ausgeglichen.
Die Örtlichkeiten sind realistisch und abstrus und spiegeln dadurch die Protagonisten wieder. Normalität trifft auf Abartigkeit und vermischen sich zu etwas völlig neuem. Während der eine auf Blumenjagd ist, zählt der andere Leichen, die anderen noch nicht mal auffallen.
Mir persönlich waren die Sprünge zwischen den einzelnen Schauplätzen zu schnell und zu wenig gegliedert, als dass ich der Handlung ohne Probleme hätte folgen können. Dazu kamen die recht schwierigen Charaktere der Protagonisten, mit denen ich mich nur bedingt anfreunden konnte, bzw mir fiel es einfach unglaublich schwer, ihre Handlungen nachzuvollziehen. Denn Martin Millar hat sich nur Menschen am Rande der Gesellschaft herausgepickt und stellt diese seinen Lesern vor. Die sterbenskranke Kerry und der unbegabte und lebensfremde Dinnie, um nur zwei Beispiele zu nenne. Mit beiden Charakteren konnte ich mich weder anfreunden, noch konnte ich ihre Lebenssituationen nachvollziehen, oder gar das, was sie im Leben antreibt.
Mein Fazit
Ein garnichtmal so normales Werk. Zynische Abenteuerlust trifft auf Nächstenhass und Liebenswertes auf den Tod. Konfus, aber unterhaltsam.