Maike Hallmann
Die Feen
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»Die Feen« von Maike Hallmann
Benny wird von seinem Vater in ein Internat in Schottland gesteckt. Dort hat er erst mal Anpassungsschwierigkeiten . Bald merkt er, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Irgendetwas scheint Glenshee zu bedrohen. Als Benny Leslie kennenlernt öffnet sie ihm die Augen und Benny begreift: Feen gibt es wirklich – und andere Wesen, die nicht jeder sehen kann.
Irgendwie fehlte mir beim Lesen etwas. Die ersten 250 Seiten drehten sich um Benny und seine Eingewöhnung im Internat. Er prügelt sich mit einem Mitschüler, die Hierarchien werden festgelegt, er findet Freunde und verliert sie wieder. Soweit ganz interessant und locker-flüssig erzählt. Ein netter Internatsroman könnte man meinen. Wenn nicht immer wieder geheimnisvolle Wesen, unsichtbar, erwähnt würden. Doch diese werden nie greifbar.
Dann beginnt Teil 2 und Andeutungen aus dem ersten Teil werden endlich genauer erklärt. Sil ist ein Hausgeist, die böse Banshee die Schwester von Leslie, der Kelpie lebt im See und wird von Leslie gepflegt. In meinen Augen hätte diese Handlung schon in Teil 1 gehört. Die ganze Internatsgeschichte war zu ausführlich und hatte auch nichts mit dem Titel zu tun. Erst in Teil 2 beginnt für mich die Handlung richtig und es kommen Fantastic-Elemente ins Spiel. Hier wechselt auch die Erzählperspektive und Leslie steht im Mittelpunkt.
Besonders nahe kam mir leider keiner der Charaktere, am besten fand ich noch den lustigen Sil, der ständig auf der Suche nach Schokolade oder Keksen war und so nette Wörter für die Menschen fand.
Die Sprache der Autorin ist durchaus flüssig und lebendig und man bleibt nicht an den Zeilen oder größeren Schachtelsätzen hängen , wodurch die fast 600 Seiten dann doch recht schnell zu lesen sind. Nur hätte man in meinen Augen den ersten Teil ganz weglassen oder zumindest stark einkürzen können. Denn eigentlich hatte ich ein Fantasybuch erwartet und keine Internatsgeschichte. Auch der Titel ist in meinen Augen etwas unglücklich gewählt. Feen kommen sehr selten vor im Buch.
Fazit: Fantasievoller Abenteuerroman im Internatsmilieu, der flott und lebendig geschrieben ist.