Lisa Maxwell Die Rätsel des Ars Arcana 1
Der letzte Magier von Manhattan
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»Der letzte Magier von Manhattan« (Die Rätsel des Ars Arcana 1) von Lisa Maxwell
Esta wird von ihrem Mentor und Ziehvater Professor Lachlan in die Vergangenheit geschickt, um das Buch Ars Arcana zu stehlen, damit die Schwelle, die Manhattan umgibt und die Magier dort gefangen hält, endlich zerstört werden kann. Eigentlich ein simpler Auftrag für die Meisterdiebin, vor deren Fähigkeiten bisher nichts sicher war; denn Esta ist nicht nur eine begnadete Diebin, sondern kann auch die Zeit manipulieren, so dass ihre Raubzüge nicht auffallen. Doch diesmal geht etwas schief und sie verändert die Zukunft. Verzweifelt macht sich Esta erneut auf die Reise in die Vergangenheit und ahnt nicht, dass böse Mächte sie bereits für ihre Zwecke manipulieren und missbrauchen.
Das Cover zeigt einen doppelten Uroboros, in dem sich das Skelett einer Schlange mit einer lebenden verflechtet, also das Gang-Zeichen von Dolph Saunders; Leben und Tod, Licht und Schatten, Hoffnung und Aufgabe. Es passt wunderbar zu dem Buch, da es alles widerspiegelt, was der Geschichte zu eigen ist. Dazu einen Spritzer Mystik, einen aus Düsterkeit und fertig ist ein atemberaubendes Cover, in dessen Anblick man sich verlieren kann.
Lisa Maxwell schreibt einfach wunderbar . Sie hat eine ruhige, erzählende Art, die mich an die Geschichte fesselt. Zu gleich schildert sie das Geschehen spannend und macht mich auf jeder Seite neugieriger, wie es wohl weiter geht. Sie schickt nicht nur ihre Protagonisten auf Zeitreisen, sondern auch mich, denn ich überlege stets, wie sich die Handlung in der Vergangenheit wohl auf die Zukunft auswirken könnte. Ich finde, dass diese Art der Erzählkunst das Buch lebendig macht, da ich als Leser gedanklich mit eingebunden werde, was mir gut gefällt.
Trotzdem fand ich es schwer, in die verwinkelte Abläufe der Geschichte hineinzukommen. Lisa Maxwell hat ihr Buch zwar örtlich sehr begrenzt - auf Manhattan - allerdings längst nicht mit Zeitsprüngen gespart und auch nicht mit Personen und wie diese miteinander verbunden sind. Nachdem ich diese Hürde genommen und im Geist alles für mich sortiert hatte, las sich das Buch sehr flüssig und vor allem spannend! Fast wie ein Krimi, immer dem Verbrechen auf der Spur und doch ist das Böse stets einen Schritt voraus.
Die Autorin entführte mich nach Manhattan zu einer außergewöhnlichen Zeit. Alles ist im Umbruch, alles verändert sich zu Beginn des neuen Jahrhunderts, doch eine Konstante bleibt: Die Schwelle, die die Stadt umgibt. Es ist Magiern möglich, Manhattan zu betreten, verlassen können sie die Stadt jedoch nie wieder. Denn eine magische Begrenzung sorgt dafür, dass beim Verlassen der Insel alle Magie aus den Personen gesaugt wird und somit deren Tod beschlossene Sache ist. Viele Parteien wollen diese Schwelle zerstören, sie einreißen und beseitigen, damit die Magie sich frei auf der Welt entfalten kann. Doch welchen Preis sind sie bereit, dafür zu zahlen?
Eine Partei ist Dolph Saunders mit seinen Untergebene, die alles tun, um das Buch Ars Arcana in die Finger zu bekommen. Doch das Buch wird vom Orden des Ortus Aurea gehütet, die alles magische ausrotten wollen. Zwei Parteien, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Besonders gut gelungen an dieser Stelle, die Autorin schildert beide Seiten fast wertfrei, so dass ich beide verstehen und ihre Gründe nachvollziehen konnte. Denn es ist nicht alles Gold was glänzt und nicht jeder gut. Erst nach und nach entfalten sich alle Facetten der Gegner und ich war oft überrascht, ob der Wendungen, die das Buch nahm.
Die Protagonisten musste ich einfach lieben! Sie wirken stark, authentisch und lebensnah. Dank der gelungen Schilderungen Maxwells, konnte ich zu ihnen eine starke Beziehung aufbauen, mit ihnen lachen, leiden und voller Spannung ihren Weg bestreiten. Ich finde, dass sie alle in sich gereift waren und keine überraschenden Entwicklungen machten. Ich liebe starke Persönlichkeiten! Besonders gut hat mir die junge Diebin Esta gefallen, die auch Heldin der Geschichte ist. Trotz ihrer jungen Jahre hat sie bereits viel Leid erfahren, aber auch glückliche Momente, so dass sie zu dieser bemerkenswerten und starken Frau wurde.
Sehr gelungen finde ich, dass das Buch einen schönen Schluss hat! Mit diesem Ende hatte ich zwar absolut nicht gerechnet und es verblüfft mich immer noch, da ich das irgendwie überhaupt nicht eingeplant oder überlegt hatte, aber es endet. Kein nerviger Cliffhanger, der mich verärgert zurück lässt, oder die Geschichte nicht abrundet. Nein, Lisa Maxwell schafft ein würdiges Ende für dieses Buch und macht gleichzeitig neugierig auf den Folgeband, auf den ich mich schon sehr freue!
Mein Fazit
Ein gelungener Serienauftakt! Spannung, Magie, Liebe, Verrat... Ich bin gespannt, wie es weitergeht!