Deborah Harkness Das Buch der Nacht 1
Die Seelen der Nacht
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»Die Seelen der Nacht« (Das Buch der Nacht 1) von Deborah Harkness
„Das in Leder gebundene Manuskript schien nicht weiter bemerkenswert zu sein. Für einen gewöhnlichen Historiker hätte es sich nicht von unzähligen anderen, ebenso alten und zerlesenen Handschriften in der Bodleian Library in Oxford unterschieden. Aber als ich es in Händen hielt, war mir sofort klar, dass es damit irgendetwas auf sich hatte.“
Diana Bishops Leben könnte so angenehm und ruhig sein. Als Historikerin verbringt sie am liebsten ihre Zeit in der Bibliothek von Oxford, um alte Bücher zu lesen und zu erforschen. Das war auch bisher ihr Rückzugsort, wenn sie ihren Tanten entkommen wollte. Denn ihre Tanten sind Hexen und Diana möchte mit Magie nichts zu tun haben, immerhin war das der Grund für den Tod ihrer Eltern. Doch als sie das Manuskript Ashmole 782 öffnet geschieht das, was sie versucht zu verhindern. Alle magischen Wesen sind plötzlich an ihr interessiert bzw. möchten das Wissen, welches in Ashmole 782 steckt, für sich beanspruchen. Als den magischen Lebewesen die Geduld platz und sie anfangen Diana zu bedrängen, kommt Matthew zur Rettung. Ein Vampir, 1500 Jahre alt und somit völlig tabu für die Historikerin. Trotzdem verlieben sich die beiden ineinander, sodass Ashmole 782 nicht ihre einzige Sorge ist.
Allgemein:
Irgendwie hatte ich mir von diesem Buch viel erwartet. Das Buch ist sehr intelligent geschrieben und es enthält sehr interessante Fakten. Am Anfang wird man mit einem Haufen an Informationen überschüttet, was auch abschreckend wirken kann. Vorallem, wenn es sich um hundert Seiten handelt. Leider bringen die vielen Details über Weine oder über den Geruch von den Protagonisten die Geschichte nicht voran. Frau Harkness scheint, wenn sie mit den Beschreibungen angefangen hat, erstmal nicht mehr rauszukommen. Sie besitzt viel Wissen über bestimmte Gebiete, leider setzt sie dieses nicht immer zum Positiven ein.
Die verschiedenen Lebewesen sind gut durchdacht und erscheinen realistisch. Die Autorin fügt diese auch sehr gut in unsere Zeit ein. Jedes der Lebewesen besitzt besondere Eigenschaften – die ein oder anderen Persönlichkeiten der Geschichte waren wohl Dämonen, Hexen oder Vampire.
Ich konnte mich mit Diana leider nicht anfreunden. Sie erschien mir zu perfekt. Talentiert, intelligent, gutaussehend und wahrscheinlich die derzeit stärkste Hexe. Sie ist zu nett, zu . . . perfekt. Matthew ist da zum Glück ganz anders. Stück für Stück lernt man seine Ecken und Kanten lernen, was ihn aber auch sehr geheimnisvoll macht – zum Glück. Am besten gefallen haben mir die humorvollen Dialoge, denn diese haben für Abwechslung in dem sonst etwas lang gezogenem Roman gesorgt. Sehr interessant waren auch die verschiedenen Erzählperspektiven. In dem Hexenhaus ihrer Tanten hätte ich mich sehr wohl gefühlt. Da konnte ich nicht anders als grinsen, wenn ich daran denke wie das Haus Gegenstände verschwinden lässt oder Räume hinzufügt.
Ungefähr ab der Mitte des Romans nimmt die Geschichte an Spannung zu, Rätsel und Mysterien lassen einen grübeln und der schöne, flüssige Stil der Autorin macht das vorankommen einfach. Vorallem rückt die Tatsache, dass Diana eine „super“ Hexe ist in den Hintergrund. Obwohl ich vieles zu bemängeln habe, werde ich das zweite Buch lesen, da ich mir eine enorme Steigerung erhoffe. Die Geschichte um Diana und Matthew hat sehr großes Potential und hat gerade erst begonnen.
Fazit:
Im Großen und Ganzen eine schöne Geschichte mit einem tollen Cover, den richtigen Zutaten, die aber noch in richtiger Menge dosiert werden müssen. Ich erwarte mir mehr vom nächsten Band.