Brooks, Terry
Die Labyrinthe von Shannara
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»Die Labyrinthe von Shannara« von Brooks, Terry
Terry Brooks ist ein alter Hase im Geschäft. Nach diversen Shannara Trilogien und Ausflügen in andere Settings kehrte er mit DIE HEXE VON SHANNARA (Blanvalet 24966) wieder zu seiner erfolgreichsten Schöpfung zurück. Wir erinnern uns, im Auftaktband der neuen Shannara Trilogie sammelte der letzte der Druiden seine Gefährten um sich, um auf Schatzsuche nach den verschollenen Büchern der Magie zu gehen. Verfolgt von der Isle-Hexe, einer letztlich tragischen, weil selbst getäuschten Gegnerin, machen sich die Nachkommen der altbekannten Familien auf, das vor Jahrhunderten in einem Betonbunker sicher verstautes Wissen der Vorfahren zu erkunden und die dort befindlichen Elfensteine zurückzugewinnen. Kaum am Bunker angekommen aber werden unsere Helden getrennt. Nicht nur die Isle-Hexe verfolgt sie, auch der Computer, der das Wissen der Bibliothek mit allen Mitteln zu schützen sucht stellt ihnen nach, und dezimiert die wagemutige Schar unserer Helden. Antrax, die Bezeichnung unseres semi-intelligenten Computers, will die Kraft der Magie nutzen, um seine zur Neige gehenden Energievorräte aufzufüllen. Die Prüfungen, denen sich unsere Schar auf der Hinreise zu stellen hatte, diente nur der Auswahl der ergiebigsten Energielieferanten. Der teuflische Plan der künstlichen Intelligenz scheint aufzugehen, doch ist letztlich die Macht des Geistes und der Magie dem Elektronengehirn nicht überlegen?
Terry Brooks ist mittlerweile ein alter Hase im Geschäft. Doch auch er hat seine Probleme mit dem Mittelband einer Trilogie. Ich habe es schon ein paar Mal angesprochen. Der Autor darf die Handlung nicht zu weit vorantreiben, sonst bleibt für die Klimax des Abschlusses nicht genügend Handlung übrig, er muss aber auch seine Leser mit Action und Geheimnissen bei der Stange halten. Nun, Brooks führt den begonnenen Plot in diesem Roman schon fast zum Finale. Das Rätsel um Antrax wird gelöst, die Auseinandersetzung mit dem Computer wird beendet, die Gefährten bestehen, unter teilweise herben Verlusten ihre Auseinandersetzungen. Was zum Schluss nur noch fehlt, das ist das Happy-End, die erfolgreiche, triumphale Rückkehr unserer geschrumpften Schar Helden. Auch die endgültige Auflösung der Fehde wider die Isle Hexe harrt noch der Leser, aber ansonsten hätte Brooks mit diesem Band die Handlung abschliessen können. Die Offenbarungen, die der Autor uns offeriert sind dem Fantasy-Freund geläufig. Grosse Überraschungen oder Novitäten bleiben Mangelware. Das soll nicht etwa heissen, dass die Handlung nicht spannend daherkäme. Nun der grosse Aha-Effekt liess auf sich warten. Auch die Vermengung der Fantasy-Handlung der Shannara Epen mit der untergegangenen, technisch hochstehenden menschlichen Zivilisation konnte mich nicht so ganz überzeugen. Irgendwie hinterliess die Lektüre diesbzgl. bei mir das Gefühl nichts Halbes und nichts Ganzes vorgesetzt bekommen zu haben. Ich bin mal gespannt, wie und mit welchen unerwarteten Wendungen der Handlung Brooks im dritten Teil seines Fans bei der Stange halten will. Nach einem recht gelungenen ersten Teil diesmal leider nur Durchschnitt.