Brandon Sanderson
Sturmklänge
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»Sturmklänge« von Brandon Sanderson
Der König der Idrier trifft eine sehr schwere Entscheidung. Er schickt nicht seine gut ausgebildete Tochter Vivienna nach Halandren, sondern die jüngste Tochter Siri. Sie soll den Gottkönig Susebron von Halandren heiraten und ihm einen Erben schenken. So wird zwar der Vertrag, der vor über 20 Jahren geschlossen wurde eingehalten, der Krieg jedoch zwischen Halandren und Idrier scheint unausweichlich. Vivienna zieht ebenfalls nach Halandren um Siri vor dem scheinbar brutalen Gottkönig zu retten. Kaum ist sie dort angekommen trifft Sie auf zwei Söldner, mit deren Hilfe Sie den Kampf aufnimmt um den Kriegsgegner zu schwächen.
Autor:
Brandon Sanderson ist ein US-amerikanischer Fantasy-Autor, der vor Allem durch die Mistborn-Reihe (Nebelgeboren) bekannt wurde. Sanderson wurde zweimal für den John W. Campbell Best New Writer Award nominiert. Seit 2009 schreibt er nach dem Tod Robert Jordans den Abschluss des „Rad der Zeit-Zyklus“.
Übersetzung:
Die Götter (Zurückgekehrten) haben alle sehr ungewöhnliche Namen. Der Gott der Tapferkeit Lichtsang wird im Original Lightsong genannt. Die Göttin Blushweaver wird im Deutschen mit Schamweberin übersetzt. Auch wenn die Übersetzung korrekt ist, so klingen die Namen der Götter im Deutschen recht seltsam.
Wertung
Der Autor Brandon Sanderson hat schon einige tolle Fantasy-Bücher geschrieben. In Sturmklänge hat er wieder einmal eine völlig neue und komplexe Welt erschaffen. Mit den ersten Sätzen taucht man in diese komplexe und gut durchdachte Welt ein und hat dennoch nicht das Gefühl überfordert zu werden. Der Autor enthüllt immer nur soviel, wie man in der jeweiligen Situation wissen muss. Die Welt wird mit jeder gelesenen Seite größer und fantastischer. Die Neugier des Lesers wird geweckt, da die vielen Erklärungen so gut eingebunden sind, dass diese nicht den Lesefluss stören.
Der Roman selbst handelt von einer komplexen Geschichte über verschiedene Völker, die kurz vor einem Krieg miteinander stehen. Mit Intrigen, Verrat und einer Menge Politik spinnt der Autor eine sehr spannende Geschichte. Die einzelnen Völker werden gut beschrieben, ebenso die Umstände, wie es zu den gegebenen Konflikten kommt. Die Spannung zwischen Halandren und den Idriern ist fast greifbar. Die Charaktere werden nicht als Gut oder Böse dargestellt, denn jede Handlung ist aus der Sicht der jeweiligen Person nachvollziehbar. Nichts geschieht aus reiner Boshaftigkeit, denn Brandon Sanderson gibt jeder Handlung einen realistischen Grund.
Die einzelnen Charaktere sind sehr wandlungsfähig und vielschichtig . Die Prinzessin Vivienna z.B., wirkt anfangs noch recht steif, wird aber im Laufe der Geschichte immer sympatischer. Ihre Ansichten ändern sich genauso wie Ihr Verhalten und Ihre Gefühle. Vivienna erlebt so vieles, wird verraten und erhält gegen Ihren Willen eine große Menge Hauch, dass Sie gar nicht anders kann als Ihre Einstellung zu überdenken. Aber nicht nur Vivienna durchläuft eine solche Wandlung. Auch Siri muss sich sehr stark anpassen weil Sie eine große Verantwortung übernehmen muss und wächst ebenfalls an dieser Aufgabe.
Der Gottkönig wird anfangs als sehr grobe Person beschrieben, die nicht davor scheut jemanden aus geringen Anlässen hinrichten zu lassen. Doch im Laufe der Geschichte wird schnell klar, dass der Gottkönig gar nicht wirklich reagiert, vielmehr sind es die Priester, die die Fäden scheinbar in der Hand halten. Der Gott der Tapferkeit Lichtsang glaubt nicht an sich selbst. Er ist davon überzeugt kein Gott zu sein und versucht sich vor jeder Verantwortung zu drücken und aus der Politik heraus zu halten. Doch mit der Zeit übernimmt auch er eine wichtige Rolle und beeinflusst das Geschehen.
Die vielen neuen Ideen und die Wandlungsfähigkeit der verschiedenen Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Die Dialoge zwischen dem Gott Lichtsang und der Göttin Schamweberin haben mich oft zum Schmunzeln gebracht. Die beiden sind sehr sympatisch dargestellt, trotz ihrer gegensätzlichen Meinungen. Am Besten jedoch fand ich Vivienna, wie sie sich von einer eher uninteressanten Person zu einer sympatischen Kämpferin weiter entwickelt. Es hat einfach Spaß gemacht Ihre Veränderung mit zu verfolgen und dabei zu keiner Zeit wirklich zu ahnen, wie die Geschichte ausgehen wird. Brandon Sanderson hat in „Sturmklänge“ einen fantastisches und gut durchdachtes Buch geschaffen, der voller Spannung und Ideenreichtum steckt.
Fazit:
Ein gelungener Fantasy-Roman, der die Leser von der ersten Seite an fesselt. Dieses Buch sollte in keinem Regal dieses Genres fehlen.