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Suzanne Young

Du. Wirst. Vergessen.

  • Autor:Suzanne Young
  • Titel: Du. Wirst. Vergessen.
  • Serie:
  • Genre:SF
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Blanvalet Taschenbuch Verlag
  • Datum:19 August 2013
  • Preis:14,00 EUR

 
»Du. Wirst. Vergessen.« von Suzanne Young


Besprochen von:
 
harakiri
Deine Wertung:
(4)

 
 
Ist Selbstmord ansteckend?

„Das Programm“ scheint dies zu glauben und tatsächlich herrscht eine enorme Welle an Selbstmorden von Jugendlichen in den USA. Sloane hat ihren Bruder dadurch verloren und muss mit dem Verlust zurechtkommen. Ihr Freund James hält sie dabei aufrecht. Doch als James ebenfalls an dem Virus erkrankt und vom „Programm“ abgeholt wird, das alle seine bösen Erinnerungen löschen wird beginnt sie zu verzweifeln. Ihre Mutter meldet sie deshalb ebenfalls zum „Programm“ an. In eine Anstalt eingeliefert und durch Pillen ruhig gestellt, verblassen immer mehr ihrer Erinnerungen. Bald weiß sie nichts mehr von ihrer großen Liebe James. Doch nach ihrer Heilung trifft sie ihn wieder – und wahre Liebe findet immer ihren Weg.

Eigentlich ein sehr bedrückendes Buch. Die Jugendlichen dürfen keine Gefühle zeigen, ständig müssen sie auf der Hut sein, denn wer weint verliert und wird als depressiv gebrandmarkt ins „Programm“ eingeliefert. Doch es ist auch ein Buch, das Mut macht, den Kampf nicht aufzugeben und für die Liebe alles zu geben. Eine Geschichte um Freundschaft, Liebe, aber auch Verrat. Wem kann man trauen, und wem nicht? Wer will Sloane helfen und wer nur ihren Körper?

Sehr eindringlich wird geschildert wie die Teenies mit ihren Gefühlen umgehen, sie weinen nur nachts oder ritzen sich, zerbrechen daran, dass sie nicht sie selbst sein dürfen. Vor allem Sloane ist hier positiv zu erwähnen. Ihre Gefühlswelt ist durcheinander und doch versucht sie alles, um James zu helfen und als sie schließlich keinen Ausweg mehr sieht, versucht sie Unmögliches.

Ein Buch bei dem man fassungslos von Seite zu Seite hetzt. Wie kann eine Mutter das ihrem Kind antun? Sicher hat die Mutter viel mitgemacht, aber ist es besser, ein Kind zu haben, das nicht mehr selbständig denken kann, als ein Totes? Ich weiß es nicht, aber das Buch hat mich nachdenklich zurück gelassen. Aber nicht nur die Mutter, auch das „Programm“ an sich ist beängstigend. Was ist passiert und wer hat es eingeführt? Die Ärzte und Pfleger sind dermaßen überzeugt von dem Programm, dass sie auch vor Gewalt nicht zurückschrecken.

Am Ende bleibt offen ob es eine Fortsetzung geben wird.

Fazit: sehr berührendes Buch mit facettenreicher Darstellung der Gefühlswelt von Jugendlichen.
 


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