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Routley

Bibliothek der Phantastischen Literatur: Die Herrin der Rosen


 
»Bibliothek der Phantastischen Literatur: Die Herrin der Rosen« von Routley


Besprochen von:
 
Jill-Britt Ostwald
Deine Wertung:
(4.5)

 
 
Die Magierin Dion lebt in einem Magiercollege in Gallia, nachdem sie mit ihrem Ziehvater Michael aus ihrer Heimat Moria flüchten musste. Anhänger der Kirche des Brennenden Lichts jagten und töteten alle Magier, Hexen und Feinde in Moria. Kurze Zeit später stirbt Michael und Dion steht alleine da. Magierinnen sind in Gallia nicht gut angesehen, so dass ihre Aussichten für die Zukunft düster sind.
Dadurch bleibt ihr nichts anderes übrig, als einen Auftrag des Herzogs, des obersten Herrschers von Gallia anzunehmen. Sie soll dessen Mätresse beschützen. Kitten Avignon, die Herrin der Rosen, wird von einem Geisterbeschwörer verfolgt, der sie töten will. Dion, die von ihrem Ziehvater immer wieder vor solchen Frauen gewarnt wurde, fühlt sich in ihrer neuen Rolle alles andere als Wohl.
Die Intrigen des Hofes sind ihr ebenso zuwider wie die Zügellosigkeit von Kittens Freunden. Kitten Avignon selber scheint Dion zudem eine Menge über den Geisterbeschwörer Norval vorzuenthalten. Aber allen unguten Gefühlen und ihrer strengen Erziehung zum Trotz fängt Dion an, Kitten sympathisch zu finden. Doch Norval hängt wie ein dunkler Schatten über der Idylle. Denn um Kitten vor ihm zu beschützen muss Dion sich mit der dunklen Seite der Magie befassen. Mit Nekromantie und Dämonen. Doch jeder Magier, der sich mit Nekromantie und Dämonen beschäftigt, läuft Gefahr, davon in den Bann gezogen zu werden.

Jane Routley wurde 1962 in Melbourne, Australien geboren und hat Süd-Asiatische Geschichte und Englisch studiert. Mittlerweile sind die Nachfolgebände zu „Dion von Moria. Herrin der Rosen“ erschienen: „Dion von Moria. Die Engel des Feuers“ und „Dion von Moria. Die Göttin der Sümpfe“.

Jane Routley hat einen großartigen Debütroman geschrieben. Die Geschichte bietet zwar nichts wirklich neues, aber dennoch ist es sehr spannend. Auch wenn der Spannungsaufbau recht ungewöhnlich ist. Die ersten 400 Seiten plätschert die Geschichte hin, ohne dass viel von Bedeutung geschieht. Was nicht heißen soll, dass das Buch langweilig ist, ganz im Gegenteil. Selten werden in einem Roman die einzelnen Figuren so detailliert beschrieben. Doch die eigentliche Geschichte, nämlich der Schutz vor dem Geisterbeschwörer Norval, wird fast gar nicht vorangetrieben. Zudem entwickelt sich zwischen Dion und einem geheimnisvollen Freden eine Liebegeschichte, die wie alles andere zuvor mit dem eigentlichen Thema scheinbar nichts zu tun hat.
Doch die letzten 100 Seiten sind rasante Spannung pur. Plötzlich erkennt man als Leser, dass man, wie Dion auch, von der scheinbaren Harmlosigkeit der ganzen Situation getäuscht wurde. Nicht alles was glänzt ist Gold und nicht jeder scheinbare Freund ist auch einer. Und am Ende ist man doch allein auf sich gestellt.
Ich bewerte das Buch mit 9 Punkten.
 


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