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Jim Thompson

Blind vor Wut

  • Autor:Jim Thompson
  • Titel: Blind vor Wut
  • Serie:
  • Genre:Horror
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Heyne Verlag
  • Datum:12 November 2012
  • Preis:9,99 EUR

 
»Blind vor Wut« von Jim Thompson


Besprochen von:
 
harakiri
Deine Wertung:
(3.5)

 
 
Ein Band aus der Heyne Hardcore Reihe
Allen Smith ist der Sohn einer weißen Amerikanerin und eines unbekannten Schwarzen. Er leidet sehr unter diesem Zustand und verhält sich entsprechend. Er tut allen weh, die sich um ihn kümmern, verdirbt ihre Leben. Doch da ist auch noch seine andere Seite: die Gutes tut, indem er die drogensüchtige Klassenkameradin von ihrer Sucht befreit. Doch vor allem ist er auf eines aus: Zerstörung von Beziehungen. Seine Mutter liebt ihn nicht, hat ihn immer schon missbraucht und so hatte er gar keine Chance. Bis er auf Josie trifft, die es gut mit ihm meint. Doch auch sie stellt er vor eine schwere Prüfung.

Harte Sprache prägt dieses Buch von Jim Thompson. Hier wird vor nichts halt gemacht: Rassismus, Inzest, hartem Sex, der Tod eines Babys, die absolut kaputte Psyche eines 18jährigen Jungen, der noch nie Liebe erfahren hat. Mitleidlos schreibt hier Thompson eine Charakterstudie über diesen Jungen, der sehr intelligent, aber auch sehr zerstörerisch ist und niemandem traut. Trotz der harten Sprache reißt dieses Buch mit und man will wissen wie es mit dem Jungen weitergeht, was er als nächstes vorhat. Beinah schleicht sich manchmal ein Anflug von Mitleid für diesen Jugendlichen ein, der für das was er ist nichts kann.

Der Autor: Jim Thompson wurde 1906 in Anadarko, Oklahoma, als James Myers Thompson geboren. Er begann früh zu trinken und schlug sich als Glücksspieler, Sprengstoffexperte, Ölarbeiter und Alkoholschmuggler durch. Obwohl er mit bereits 15 Jahren seine erste Kriminalgeschichte verkauft hatte, konnte er erst seit Beginn der fünfziger Jahre vom Schreiben leben. Für Hollywood verfasste er zahlreiche Drehbücher, u.a. für so namhafte Regisseure wie Stanley Kubrick. Thompson gilt als zentraler Vertreter des Noir-Genres. Er starb 1977 in Los Angeles, seine Asche wurde im Pazifischen Ozean verstreut.

Ebenfalls Bestandteil dieses Buches ist eine bisher unveröffentlichte Novelle von Jim Thompson: Ein Pferd in der Babywanne
in der ein gestörter junger Mann seinen Vater umbringt und später die Haushälterin drangsaliert, die er schon öfter sexuell bedrängt hat. SeinZziel ist es, die Erbschaft seines Vaters nicht teilen zu müssen.

Fazit: wer vor gewaltsamen Szenen nicht zurückschreckt, Perfidie und Tücke mag, findet hier einen raffiniert konstruierten Thriller vor der auch Hardcoreleser überrascht. Wobei ich nach dem Klappentext eher von einem Horrorroman ausging.
 


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