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Isa Day

In den Tiefen der Ewigkeit (Der Weg des Heilers)


 
»In den Tiefen der Ewigkeit (Der Weg des Heilers)« von Isa Day


Besprochen von:
 
Elohym78
Deine Wertung:
(3)

 
 
Nachdem der Riss endgültig aufgebrochen ist und die Lichtgeister das Land mit ihrer tödlichen Helligkeit überziehen, liegt die Welt Asjadu im sterben. König Damion gewehrte den Kindern der verhassten Menschen Obdach, erkennt aber bald, dass nur durch eine Zusammenarbeit zwischen den beiden Völkern das Überleben eine Chance haben könnte. Mit seiner Tochter Tess und den Brüdern Joshi uns Marcin wagt er sich in Unterwelt, um den Schöpferdrachen Asjadura zu finden. Denn wenn die alten Legenden stimmen, kann nur sie die Welt noch retten. Ein abenteuerliche Reise auf Leben und Tod beginnt.

Das Cover zeigt ein Drachenauge. Das Auge von dem Schöpferdrachen Asjadura, das weise und gütig den Betrachter anblickt. Ich finde es in seiner Schlichtheit sehr gut zu Titel und Inhalt des Buches gewählt, da es alles widerspiegelt. Auch die Geheimnisse, die das Buch wie Bodennebel umwabert. Einfach toll!

Isa Day schildert eine wunderbare Welt, die mich sofort fesselte und neugierig machte. Zum Glück nahm sich die Autorin die Zeit, das Land Asjadu in all seiner Vielfältigkeit zu schildern, so dass es vor meinem inneren Auge entstehen konnte. Die unglaubliche Natur, die mich ein wenig an die Regenwälder erinnerte mit einer Mischung aus Mammutbäumen. Die Kinder leben in Baumwohnungen, also Behausungen, die in den Bäumen selber entstanden sind. Entweder weil die Bäume sich für sie selber geformt haben, oder weil sie sich ihre Behausungen bauen durften. Auch die Tiere wirken fremd und doch gleichzeitig vertraut; vor allem die Irrfitzins, die wie eine Mischung aus Katze und Iltis meine absoluten Favoriten sind. Aber es gibt noch wesentlich mehr, die Day gerne mit ihren Lesern teilte. Die menschliche Rasse nimmt hier die unterlegenere Position ein. Da ihre Heimatwelt vernichtet wurde und somit auch die Grundlage ihrer Existenz, wagen sie gezwungenermaßen einen Neuanfang. Einen Neuanfang im Land der Asjadu, einem friedlichen Volk, die zwar menschenähnlich sind, aber auf mich wie Feen wirken. Sie sind zivilisierter, auch wenn teilweise Hass sie treibt, der sich erst im Laufe der Geschichte klärt.
Der Schreibstil von Isa Day ist ruhig und von Gefühlen bestimmt. Ein friedliches Buch, dessen Handlung zwar Höhen und Tiefen und auch Spannung kennt, aber trotzdem gleichmäßig vor sich hin plätschert. Ich habe es gerne gelesen und war auch gefangen, aber mir war es eine Spur zu ruhig und von Gefühlen gelenkt. Diese innige Liebe zwischen Geschwistern, der Liebe zum Land, der Liebe zur Gruppe und der Verbundenheit zur Natur, war stellenweise grenzwertig. Für mich, da ich eben nicht zu harmoniesüchtig bin.

In der Handlung hat mich dies zwar hier und da gestört, bei den Charakteren hingegen überhaupt nicht. Gerade die Brüder Joshi und Marcin gefielen mir sehr gut und berührten mich. Sie wirkten zwar nicht unbedingt authentisch, da es so perfekte Wesen einfach nicht geben kann, aber sympathisch waren mir die beiden eben sehr.
Joshi ist ein Mensch, der in sich selber ruht. Als Magier vertraut er auf seine Fähigkeiten, auch wenn diese noch im Wachstum begriffen sind. Trotzdem stellt er sich und seine Beweggründe nie in Frage; das, was er macht, macht er voller Liebe und Gewissheit. Ist es seine Verbundenheit zu seiner Wahlgefährtin Jenna, oder die zu seinem Bruder, die absolute Hingabe zu seiner Bestimmung, einfach alles macht er mit Hingabe und Selbstaufopferung.
Sein Bruder Marcin ist der Anführer der Gruppe. Er hält sie zusammen und gibt ihnen Mut, wo es angebracht ist. Er ist wie ein Fels in der Brandung und wenn es mal keinen Weg mehr gibt und sich Hoffnungslosigkeit breit macht, Marcin ist da und hilft. Ein wunderbarer Mensch, frei von Vorurteilen und offen für alles.
Anfangs dachte ich, dass die anderen Personen eher Zierde sind und keinen wirklichen Bestand neben diesen beiden starken Charakteren haben. Da irrte ich mich gewaltig, denn die Autorin hauchte jeder ihrer Personen Leben ein und ließ sie wichtig wirken, kam sie auch nur einmal als Randfigur vor.

Mein Fazit
Eine wunderschöne Fantasyserie, die die Seele berührt und Ruhe ausstrahlt.
 


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