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George Mann

Affinity Bridge

  • Autor:George Mann
  • Titel: Affinity Bridge
  • Serie:
  • Genre:SF
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Piper
  • Datum:01 September 2011
  • Preis: EUR

 
»Affinity Bridge« von George Mann


Besprochen von:
 
Nazena
Deine Wertung:
(5)

 
 
Zum Autor:
George Mann, *1978, ist ein britischer Autor und Editor. Er hat einige SF-Anthologien editiert und mehrere Steampunk-Romane um die Ermittler Sir Maurice Newbury und Miss Veronica Hobbes sowie diverse Kurzgeschichten geschrieben. Außerdem verfasste er mehrere Dr. Who-Audiobücher und wurde für Sherlock Holmes-Audiobücher unter Vertrag genommen.

Zur Serie:
"A Newbury & Hobbes-" bzw. "Maurice Newbury investigations" besteht zur Zeit in UK aus 5 Romanen (ein 6. ist in Arbeit) und mehreren Kurzgeschichten, die teilweise auf der englischen Autorenhomepage kostenlos heruntergeladen werden können. Die Serie fällt ins Genre Steampunk-Krimi und verfolgt die Abenteuer von Sir Maurice Newbury, seines Zeichens Ermittler im Auftrag der Krone, und seiner Assistentin Miss Veronica Hobbes. Schauplatz ist das viktorianische London, das von Königin Victoria regiert wird, die wegen hohen Alters von Maschinen am Leben gehalten wird. Affinity Bridge (OT: The Affinity Bridge) ist der erste Roman der Serie, die Kurzgeschichte "The Hambleton Affair" spielt allerdings noch davor.

Inhalt:
Der Fortschritt lässt sich auch im traditionsreichen London nicht aufhalten: die Gesellschaft wird zwar immer noch von Männern dominiert und die Elendsviertel existieren wie eh und je, aber Dampfschiffe haben den Himmel erobert, die Pferde-Droschke wird zunehmend von Dampffahrzeugen verdrängt und die Medizin macht Fortschritte. Agent Newbury ist begeistert und nutzt den mitunter zweifelhaftem Komfort bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Ihm wird allerdings ein Dämpfer versetzt, als ein Luftschiff abstürzt und vollständig ausbrennt. Vom Piloten fehlt allerdings jede Spur. Die beiden Ermittler erfahren vom Industriellen Chapman, dass sein Partner, der Wissenschaftler Villiers, einen menschenähnlichen Automaten entwickelt hat, der unter anderem auch das abgestürzte Luftschiff gesteuert hat. Er versichert, dass die Maschine absolut fehlerfrei funktioniere, und dass die Automaten auch viele andere Aufgaben, wie Bedienung bei Soireen und Haushaltsaufgaben übernehmen können. Tatsächlich werden sie in der Oberschicht trotz exorbitanter Preise immer beliebter. Zusätzlich erschwert wird seine Ermittlungsarbeit durch eine in Whitechapel grassierende Seuche, die Menschen nach Infektion in hirnlose Zombies verwandelt, und durch seltsame Mordfälle in demselben Viertel, die angeblich von einem blau leuchtenden Polizisten begangen werden. Als sich die Fälle plötzlich überschneiden, geraten die beiden Ermittler Newbury und Hobbes in größte Gefahr...

Meine Meinung:
Kennzeichnend für Steampunk ist die Dampfmaschinenrevolution vor einem viktorianischen Hintergrund. Diese wurde in dem Roman wunderbar eingefangen, man konnte sich bildhaft vorstellen, wie elegant gekleidete Damen am Arm eines Mannes durch eine Halle spazieren und von Messingrobotern bedient werden. Teilweise muteten die verschiedenen Geräte und Erfindungen etwas zu modern an, wurden aber innerhalb des Universums logisch erklärt und begründet, so dass der Roman nie aus der Rolle fiel. Newbury und Hobbes haben etwas von Holmes und Watson an sich, was man allerdings von den meisten Ermittlerduos sagen kann. Beide Charaktere sind sehr interessant und tiefgründig, es machte viel Spaß ihnen bei ihren Ermittlungen zu folgen. Man ist stets so sehr wie Newbury informiert, da der Agent nie einen Informationsvorsprung hat, kann man sich ebenfalls als Ermittler betätigen und versuchen, den Fall noch vor ihm zu knacken.
Die Handlung ist sehr gut ausgebaut und durchdacht: es kommen zwar Action-Szenen vor, diese passen aber ins Gesamtgefüge und werden nicht unnötig aufgebauscht. Alle Fälle waren spannend zu verfolgen und gut miteinander verknüpft; als sie ineinandergriffen, wirkte der Handlungsverlauf real und nicht konstruiert. Die letztendliche Lösung des Falles ist überraschend, passt perfekt ins Gesamtgefüge und löst alle Fragen. Der Roman ist in sich selbst abgeschlossen, hat aber gleichzeitig einen Epilog, der bestimmte Charaktere noch einmal von einem anderen Gesichtspunkt beleuchtet, was große Lust auf mehr macht. Ich persönlich hätte mich über ein paar mehr Details zur Seuche gefreut, aber da diese am Ende des Romans immer noch nicht besiegt ist, werde ich in weiteren Bänden wohl mehr erfahren.

Mein Fazit:
Tolle Charaktere, eine spannende Handlung und ein gut durchdachter Kriminalfall- was will man mehr. Mir hat das Lesen großen Spaß gemacht und ich vergebe volle 10 Punkte. Jeden Freund von Steampunk und Ermittlerromanen kann ich dieses Buch uneingeschränkt empfehlen.
 


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