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Edward Lee

Bighead

  • Autor:Edward Lee
  • Titel: Bighead
  • Serie:
  • Genre:Horror
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Festa Verlag
  • Datum:15 August 2012
  • Preis:13,95 EUR

 
»Bighead« von Edward Lee


Besprochen von:
 
harakiri
Deine Wertung:
(3.5)

 
 
3 Handlungen laufen gleichzeitig ab :Charity will zurück in das Dorf in dem sie geboren ist. Als Kind wurde sie ihrer dort lebenden Tante, die Mutterstelle an ihr vertrat, weggenommen und ins Heim gebracht. Jetzt will sie sie wieder treffen. Jerrica, eine neue Bekannte fährt mit ihr ins tiefste Missouri.
Dicky und Balls, zwei Freunde morden sich aus Vergnügen durch die Frauenwelt.
Bighead, ein etwas gestörter Mann sucht den Ursprung der Stimme, die er hört und ernährt sich unterwegs von seltsamer Nahrung.
Sehr spät erst treffen sich die 3 Handlungsstränge, aber dann mit einem „Bang“. Die Situation eskaliert und der Roman nimmt eine unverhoffte Wendung…

„Der Verlag warnt ausdrücklich: Edward Lees Werke enthalten überzogene Darstellungen von sexueller Gewalt. Wer so etwas nicht mag, sollte die Finger von dem Buch lassen… Er schreibt originell, verstörend und gewagt – seine Bücher sind ein echtes, aber schmutziges Erlebnis. „

Dies kann ich nach der Lektüre nur bestätigen! Der Ausdruck des Buches schockiert an mancher Stelle sehr, vor allem bei den Handlungen von Bighead. Da brauchts schon einen starken Magen und gute Nerven um da weiter lesen zu können.
Doch zum Glück gibt es ja noch so etwas wie eine Rahmenhandlung, die den Leser ab und zu mal zu Atem kommen lässt. Charity kommt so langsam einem Geheimnis ihrer Familie auf die Spur und Jerrica – sexsüchtig – erlebt so manches erotische Abenteuer.
Zugegeben, manchmal war es mir schon zu viel Sex und wäre nicht die Geschichte mit Charity und ihrer Tante gewesen und deren Geheimnisse, dann hätte mir das Buch sicher nicht so gut gefallen.

Allerdings muss ich den Autor für seine fantasievollen Einfälle loben. Was ich hier gelesen habe hätte ich mir nie in den kühnsten Träumen zu denken ausgemalt. Wie seine Figuren handeln und was sie tun – das ist zum Teil schon sehr widerlich und abartig, aber in der Art zumindest für mich neu und einmal etwas anderes gewesen. Auch die Sprache von Edward Lee ist ausdrucksstark und liest sich wie Öl, so dass man die 350 Seiten verschlingt wie eine Tafel Schokolade. Trotz der teilweise vulgären Ausdrücke.
Sehr gelungen ist auch die Trennung der Handlungsstränge durch die Sprache. In Jerricas und Charitys Kapiteln ist die Sprache gewählt und normal. In denen von Bighead, Dicky und Balls jedoch treffen wir auf flapsige Sprache, teilweise verkürzte Wörter und viele Schreibfehler, die daher rühren, dass die drei wohl eher einfach gestrickt sind und keine Fremdwörter kennen. Wörter wie mobilisieren werden dann zu moberlisieren oder deprimiert zu depermiert, was dem Leser einmal mehr ein Schmunzeln entlockt.

Fazit: Wer sich von der Warnung auf der Rückseite nicht abschrecken lässt und auch gern einmal etwas Abartiges, abseits vom Mainstream lesen will ist mit diesem Thriller sicher gut bedient. Allerdings sollte man schon etwas hartgesotten sein.
 


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