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Carpenter

Conan 53
Conan der Ausgestoßene

  • Autor:Carpenter
  • Titel: Conan der Ausgestoßene
  • Serie:Conan 53
  • Genre:Fantasy
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Heyne
  • Datum:00 -
  • Preis:14.90 DM

 
»Conan der Ausgestoßene« (Conan 53) von Carpenter


Besprochen von:
 
Thomas Troegel
Deine Wertung:
(3)

 
 
Mit "Conan der Ausgestoßene" ist im Februar 2001 mit
großer Verspätung der 53. Band der Saga um den cimmerischen Helden
bei Heyne erschienen. Dieser wurde von Leonard Carpenter geschrieben
und stellt in der Conan-Edition sein 7. Buch dar.
Wenn man bedenkt, dass dieser Roman schon 1990 in den Vereinigten Staaten
editiert wurde, kann ein nicht unbedingt positiver Rückschluss auf
die Bedeutung der Reihe bei Heyne gezogen werden. Nach welchem System die
Bücher veröffentlicht werden, ist schwer zu verstehen. Während
man Anfang der 90er Jahre fast das Gefühl hatte, die Serie um Conan
wird in kürzester Zeit nahezu vollständig angeboten werden, wurde
man einige Zeit später eines Besseren belehrt. Spätestens ab Band
10 der Nachauflagen kam der Conan Motor immer mehr ins Stocken und mit Band
14 scheint das Thema Neuauflage der alten Bände beendet. Der Fan kann
nun noch auf den Band 54 hoffen, der aber auf einen noch nicht näher
definierten Termin verschoben wurde. Ob es dann bei Heyne und Partnern weitergeht,
bleibt abzuwarten. Große Hoffnungen habe ich nicht mehr.

Der nun vorliegende Roman ist solide Kost der Fans von Hero- and Sword-Fantasy.
Conan ist unterwegs nach Shadizar, wo es ihn von Zeit zu Zeit immer wieder
hinzuziehen scheint. Auf seinem Weg durch die Wüste kommt er in die
Stadt Quiara, in der der Glaube an die Eine Wahre Göttin dominiert.
Hier gelten viele Dinge nicht erwünscht, so z. B. das Essen von Tieren
aus dem Fluss. Quiara ist aber eine blühende Stadt in der die Menschen
recht gut leben können, wenn man den Vergleich zu anderen Städten
und Ländern zieht, die man im Laufe der Saga kennengelernt hat. Da
Conan als Fremder gilt, lernt er im Karawanenviertel die sich hier inkognito
aufhaltende Prinzessin Afrianda, die selbstverständlich wunderschön
ist, kennen, die aber beim Erscheinen der Tempelkrieger verschwindet. Dabei
trifft Conan zum ersten Mal auf Zaius, Anführer der Soldaten und dem
zukünftigen Mann der Prinzessin. Im Verlauf der Handlung kommen sich
Conan und die Prinzessin näher, die ganz eigene Pläne hat und
werden prompt von Zaius erwischt. Eine Herausforderung zum Kampf lehnt der
als sehr arrogant dargestellte Zaius ab, da er sonst in den Kontakt mit
dem "Unreinen" käme. Als kurze Zeit später die Stadt
von Wüstennomaden angegriffen wird, hilft Conan gewohnt erfolgreich
bei der Verteidigung der Stadt. Da er danach in den Tempel der Einen Wahren
Göttin aufgenommen wird, ergibt sich für ihn die Gelegenheit zum
Duell mit seinem Feind. Dieser Kampf findet einige Tage später statt
und Conan sucht nach einer Lösung, wie er im Kampf Zaius besiegen kann
ohne diesen zu töten. Die Entscheidung wird ihm abgenommen, da sich
Zaius gleich zu Beginn des Duells aufgrund von religiösen Zweifeln
selbst enthauptet. Dies ist einer der wenigen nicht vorhersehbaren Handlungsstränge
gewesen. Conan gilt als Verlierer, während Zaius als Held für
seine unerschütterlichen Glauben durch die Mutter der Prinzessin dargestellt
wird. Conan wird zum Ausgestoßenen erklärt und muss die Stadt
verlassen. Auf der Suche nach Wasser gerät er in eine verlassene Stadt
in der scheinbar alle Menschen eines unnatürlichen Todes gestorben
sind. Ein rätselhaftes Monument beweist ihm, dass hier vor langer Zeit
Zauberei im Spiel war. Bei seiner weiteren Wanderung begegnet er einer merkwürdigen
Karawane, in der völlig heruntergekommene Sklaven, Wächter und
Priester ein riesiges Teil durch die Wüste ziehen. Damit kommt es zur
Zusammenführung mit dem zweiten Handlungsstrangs des Romans, der im
Prolog begann.
Der Prolog hätte gut auch Kapitel 1 sein können, da dieser sich
sofort in die Handlung eingliedert. Man lernt den König der Stadt Sark
kennen, die dem Untergang geweiht scheint, da der angebetete Gott Votantha
der Stadt vor langer Zeit den Rücken gekehrt hat. Der König selbst
ist eitel und unterdrückt seine Bevölkerung skrupellos. Aufgrund
einer Vision verlangt der König von seinem Hohepriester Khumanos die
Rückkehr des Gottes zu ermöglichen indem dem Gott die Stadt Quiara
geopfert werden soll. Um diese schreckliche Aufgabe durchzuführen,
geht der bis dahin sehr menschliche Priester in die Wüste zu einem
Eremiten. Hier verliert er durch ein zerbrochenes magisches Schwert seine
Seele und erfüllt nun rücksichtslos seine Aufgabe, wie die zweite
Handlung veranschaulicht.
Daß ein Abbild des furchtbaren Gottes in Quiara aufgestellt werden
darf, ermöglicht der König von Sark. Trotz der Vorbehalte der
Prinzessin, da ihr bestimmte Visionen nichts Gutes verheißen, ist
das elterliche Königspaar einverstanden.
Conan hilft aufgrund der Aussicht auf eine hohe Belohnung dem Priester beim
Transport dieses und zweier weiterer Götterteile in die Stadt. Beim
Zusammensetzen der Teile offenbart sich der schreckliche Gott, dessen Abbild
er schon in der toten Stadt sah und Conan gelingt es mit anderen Kämpfern
sowie göttlicher Hilfe der Sieg. Gleichzeitig repariert sich das magische
Schwert und Khumanos bricht in Tränen ob seiner Grausamkeit zusammen.
Obwohl Conan jetzt in der Stadt bleiben dürfte und sogar Aussicht auf
die Prinzessin hätte, kehrt verlässt er diese. Gut gelöst
ist das angedeutete Ende des Königs von Sark im Epilog

Eine zeitliche Einordnung ist schwierig. Scheinbar hat Conan schon
viele Erlebnisse zu dieser Zeit gehabt. Insgesamt ist das Buch schnell zu
lesen und genauso schnell vergisst man den Inhalt wieder. Für die Fans
natürlich unverzichtbar aber eine Lesemuss besteht nicht.
Da der Anspruch bei derartigen Büchern nicht hoch sein sollte, vergebe
ich für den Roman eine 6.
Freunde anspruchsvollerer Fanatsy-Bücher werden eher zu einer 3 und
schlechter tendieren.
 


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