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Amie Kaufman / Jay Kristoff

Aurora Rising 1
Aurora erwacht: Band 1 (Aurora Rising, Band 1)


 
»Aurora erwacht: Band 1 (Aurora Rising, Band 1) « (Aurora Rising 1) von Amie Kaufman / Jay Kristoff


Besprochen von:
 
Detlef V.
Deine Wertung:
(4.5)

 
 
Klappentext
Tyler, frisch ausgebildeter Musterschüler der besten Space Academy der ganzen Galaxie, freut sich auf seinen ersten Auftrag. Als sogenannter „Alpha“ steht es ihm zu, sein Team zusammenzustellen – und er hat vor, sich mit nichts weniger als den Besten zufrieden zu geben. Tja, die Realität sieht anders aus: Er landet in einem Team aus Losern und Außenseitern:

Scarlett, die Diplomatin – Sarkasmus hilft immer (not.)
Zila, die Wissenschaftlerin – dezent soziopathisch veranlagt
Finian, der Techniker – besser: der Klugscheißer
Kaliis, der Kämpfer – es gibt definitiv Menschen, die ihre Aggressionen besser unter Kontrolle haben
Cat, die Pilotin – die sich absolut nicht für Tyler interessiert (behauptet sie zumindest)

Doch dieses Katastrophenteam ist nicht Tylers größtes Problem.

---

Nun, nachdem ich mit der Lektüre des vorliegenden Buches durch bin, stelle ich fest, dass sich Jay Kristoff immer mehr zu einem meiner Lieblingsautoren zu mausern scheint. Fand ich seine Nevernight Reihe schon klasse, so scheinen er und Ami Kaufman sich mit der Aurora Reihe gleichfalls in mein Herz zu schreiben (um es mal etwas dramatisch auszudrücken). Allerdings muss man sich darüber im Klaren sein, dass man mit Aurora erwacht (OT: Aurora Rising) ein Jugendbuch serviert bekommt. Alle Protagonisten sind Jugendliche und die Art ihres Zusammenlebens / Zusammenarbeit ist die von Jugendlichen. Es herrscht ein etwas anderer Umgangston an Bord dieses militärischen Raumschiffes als man von anderen (sich ernster nehmenden) Büchern gewohnt ist. Für mich alles kein Problem, denn ich liebe die Skulduggery Pleasant Reihe von Derek Landy oder die Geschichten rund um die Weltensucher von Thomas Thiemeyer. Alles Reihen, in denen Jugendliche eine tragende Rolle spielen.

Mal von den jugendlichen Protagonisten abgesehen, bietet Aurora Erwacht eine spannende und für mich sehr unterhaltsame Geschichte, in der auch der Humor nicht zu kurz kommt. Tyler, der frisch gebackene Kommandant und seine Truppe, müssen ein sehr mysteriöses Rätsel lösen. Um dies zu bewerkstelligen, müssen sie schlicht und ergreifend aus der Aurora Legion desertieren und sich gegen den gesamten militärischen und politischen Machtapparat der Menschheit stellen. Das Verhängnis nimmt seinen Lauf, als Tyler bei einem Übungsflug die sich seit 200 Jahren in Stasis befindliche Aurora Jie-Lin O'Malley rettet. Ein junges Mädchen, das sich an Bord des Raumschiffs Hadfield, mit tausenden von Kolonisten an Bord, auf den Weg ins entfernte Sternensystem Octavia III befand, dort aber nie ankam und seither als verschollen galt. Aurora ist nicht nur die einzige Überlebende, sondern zusätzlich noch von einer Macht besessen, die sie selber nicht begreifen kann und die sich nur hin und wieder offenbart, ohne das Aurora zunächst darauf Einfluss nehmen kann.

Tylers Vorgesetzte scheinen mehr zu wissen und nehmen es hin, dass sich Aurora als blinde Passagierin an Bord von Tylers Raumschiff schmuggelt. Fortan kleben Tyler und seiner Crew die TDF (Terran Defense Force) und die GIA (Global Intelligence Agency) an den Fersen und versuchen mit aller Macht Auroras Habhaft zu werden und scheuen auch nicht davor zurück, sämtliche Leute, die mit Aurora Kontakt hatten, zu eliminieren. Darunter fallen auch Tyler und seine Crew. So werden diese und Aurora zu einer Schicksalsgemeinschaft die sich aufmacht, den Ring nach Mordor..., ach quatsch, falsches Buch, das Geheimnis um Aurora zu lösen und herauszufinden, warum die Reise der Hadfield nach Octvavia III aus den Geschichtsbüchern gelöscht wurde.

So spannend und actionreich wie sich das (hoffentlich) liest ist die Geschichte auch. Es passiert eigentlich immer etwas, richtige Längen sehe ich nicht. Enweder kämpft man an Bord des Raumschiffs gegen die GIA oder auf einer Raumstation gegen einen riesigen Dinosaurier oder man ficht auf einem Planeten den Kampf gegen mutierte Siedler. Die mehr als zusammengewürfelte Crew muss dabei zueinander finden und als Team funktionieren, was nicht immer leicht ist. Aber man rauft sich so zusammen. Tyler entpuppt sich als guter Teamleader, der immer einen Plan in der Hinterhand hat – und wenn nicht, auch kein Problem, dann wird halt improvisiert und kurzfristig einer aus dem Hut gezaubert. Seine Crew besteht zwar aus recht eigenwilligen und verschrobenen Jugendlichen, aber jeder davon ist in seinem jeweiligen Fachgebiet sehr gut.

Es ist ein gelungener Kniff von dem Autorenduo die Geschichte aus der Sicht aller Crewmitglieder zu erzählen. Die Erzählperspektive wechselt regelmäßig und so erfährt man über die einzelnen Protagonisten viel mehr über sie und ihr Innenleben, als wie es bei einer herkömmlichen Erzählform (in der Regel die 3. Person) möglich wäre. So kommen alle, doch so immens unterschiedlichen Charaktere, gut zur Geltung. Sehr überrascht hat mich das Ableben eines Crewmitgliedes aus Tylers Team. Damit hätte ich nicht gerechnet. Jay Kristoff sagt von sich, dass er nicht an Happy Ends glaubt. Mit dem Tod von … hat er das bewiesen.

Etwas stiefmütterlich wird der Rest des Universums (Weltenbau) behandelt, der große Überlick wie es zu dem gekommen ist wie es ist, fehlt mir etwas. Zwar werfen die Autoren immer wieder Erklärungen ein, aber für mich ist das nicht ganz so befriedigend. Es hätte auch gerne ein bisschen mehr sein können. Ich vermute aber mal stark, dass man näheres dazu in den Folgeromanen finden wird. Interessant auch für mich die Frage, welcher Autor/in für was zuständig gewesen ist. Wie war die Aufteilung / Schwerpunkt von Kristoff und Kaufman untereinander? Gerade bei Autorenduos finde ich so etwas immer sehr interessant.

Fazit
Für mich war das vorliegende Buch so eine Art Gute-Laune-Buch. Spannend geschrieben und mit vielen witzigen Wortwechseln. Mir hat es ziemlich viel Spaß gemacht und ich möchte unbedingt wissen, wie die Geschichte um Tyler und seine Crew weitergeht.

 


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